Fischwirt (Aquakultur und Binnenfischerei)*

Fischwirte* der Fachrichtung Aquakultur und Binnenfischerei züchten z.B. in Teichanlagen

Süßwasserfische und Süßwasserkrebse, in Tanks bzw. Becken auch Garnelen,

in Aquakulturanlagen an den Küsten z.B. Miesmuscheln. In Flüssen und Seen fischen sie u.a. Aale, Barsche oder Zander.

Sie überwachen die Wasserqualität, pflegen natürliche Lebensräume,

füttern die Fische und achten auf Anzeichen von Krankheiten oder Parasiten.

Anlagen, Tanks und Betriebseinrichtungen halten sie

in hygienisch einwandfreiem Zustand und pflegen Ausrüstung und Fischereigeräte.

Für den Fang verwenden sie z.B. Stellnetze und Zugnetze oder Reusen. Sie sortieren Fische und verarbeiten sie weiter.

Die Hälterung von Fischen für den Lebendverkauf sowie der Transport und Verkauf

der fangfrischen Ware können ebenfalls zu ihren Aufgaben gehören.

Arbeitsbedingungen, Arbeitssituation

Fischwirte* der Fachrichtung Aquakultur und Binnenfischerei arbeiten viel mit der Hand,

z.B. wenn sie Fische einsetzen oder mit Reusen und Netzen fangen.

Sie bedienen Arbeitsboote und technische Einrichtungen, z.B. zum Prüfen der Wasserqualität,

sowie computergesteuerte Systeme für die Aquakultur. Für die Teichpflege setzen sie z.B. Bagger oder Mähgeräte ein.

Im Freien tragen sie wetterfeste Kleidung, auch Wathosen, bei der Fischverarbeitung Gummischürzen und Gummihandschuhe.

An den Teichanlagen sind sie der Witterung ausgesetzt.

Sie arbeiten in Aufzuchthallen, bei künstlichem Licht, in kühlen Produktions- und Verkaufsräumen sowie Kühlräumen.

Arbeit am Wochenende ist üblich.

Fischwirte* der Fachrichtung Aquakultur und Binnenfischerei tragen Verantwortung für eine tier- und umweltgerechte Fischhaltung.

Hierfür ist eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise etwa bei der Fütterung der Fische,

der Bekämpfung von Krankheiten oder der Überwachung der Wasserqualität unabdingbar.

Ebenso ist es erforderlich, Vorschriften für die Tierhaltung und den Umweltschutz sowie Hygienerichtlinien

beim Umgang mit Fischprodukten genau einzuhalten.

Die Arbeit bei der Pflege von Teichanlagen oder beim Abfischen der Bestände ist oftmals körperlich anstrengend.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildungsdauer ist für jeden Ausbildungsberuf in der jeweiligen Ausbildungsordnung festgelegt (Regelausbildungszeit).

Beim Ausbildungsberuf ''Fischwirt (Aquakultur und Binnenfischerei)*'' beträgt sie 3 Jahre.

Wer einen höheren Schulabschluss als den Hauptschulabschluss hat, kann seine Ausbildungszeit verkürzen.

Mit Fachoberschulreife, also z.B. einem Realschulabschluss ist eine Kürzung um 6 Monate möglich,

mit Fachhochschulreife und Abitur kann die Ausbildung um 12 Monate gekürzt werden.

Eine weitere Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen,

ist die Ausbildungszeit einer vorherigen Ausbildung anrechnen zu lassen.

Auch andere Bildungsgänge wie Einstiegsqualifizierung, Berufsfachschule oder Berufsgrundbildungsjahr

können unter bestimmten Voraussetzungen angerechnet werden.

Zudem kann die vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung beantragt werden,

wenn die Leistungen in der Berufsschule und die Leistungen im Ausbildungsbetrieb dies rechtfertigen.

Berufsporträt Fischwirt (Aquakultur und Binnenfischerei)*

Gewünschte schulische Vorkenntnisse

Fischwirte* der Fachrichtung Aquakultur und Binnenfischerei müssen fischereiliche Nutztiere unterscheiden,

ihre Umweltansprüche, ihr arttypisches Verhalten kennen und Gesundheitsgefährdungen identifizieren können.

Gute Kenntnisse in Biologie sind für die Ausbildung förderlich.

Kenntnisse in Chemie können für angehende Fischwirte* der Fachrichtung Aquakultur und Binnenfischerei

bei der Bekämpfung von Schadorganismen und Parasiten von Vorteil sein.

Für die Überprüfung und Instandsetzung von Fanggerät, Maschinen,

Betriebseinrichtungen und Wasserfahrzeugen sind Kenntnisse in Werken und Technik vorteilhaft.

Perspektiven nach der Ausbildung

Nach ihrer Ausbildung arbeiten Fischwirte* der Fachrichtung Aquakultur und Binnenfischerei

z.B. in Betrieben der Fischhaltung, der Fischzucht, der Flussfischerei und der Seenfischerei.

Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern.

Das Themenspektrum reicht dabei von Fischwirtschaft bis hin zu Schiffsverkehr.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen.

Naheliegend ist es, die Prüfung als Fischwirtschaftsmeister* im Produktionsbereich Fischhaltung und Fischzucht

oder Fischwirtschaftsmeister* im Produktionsbereich Seen- und Flussfischerei abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren

und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Fischereiwesen, Aquakultur erwerben.

Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich,

z.B. mit einer eigenen Fischzucht, einem Fischereibetrieb oder einem Fischhandelsbetrieb.

Weitere Informationen zum Ausbildungsberuf

Ausführliche Informationen zum Ausbildungsberuf finden Sie in der Berufsinfo der Datenbank BERUFENET.

Der Ausbildungsberuf ist im Berufsfeld Landwirtschaft, Natur, Umwelt einsortiert.

Andere Fachrichtung

Fischwirt (Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei)*

Freie Ausbildungsplätze

Aktuelle Ausbildungsplatzangebote finden Sie in den Jobbörsen der Unternehmen,

die sich Ihnen mit einem Firmenprofil präsentieren und/oder im entsprechenden Portalbereich bei Jobadu.de.

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