Fischwirt (Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei)*

Fischwirte* der Fachrichtung Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei

gehen mit ihren Kuttern in Nordsee und Ostsee auf Fangreisen.

Für den Fang von Seefisch bedienen sie die bordeigenen Fangeinrichtungen, z.B. um Netze auszubringen und wieder einzuholen.

In Küstenregionen legen sie Körbe oder Reusen aus,

um Krustentiere wie Krabben, Garnelen und Krebse zu fangen, oder sie ernten Muschelbänke ab.

Darüber hinaus führen sie seemännische Arbeiten aus, bestimmen den besten Kurs, navigieren und steuern ihre Kutter.

Sie holen Wetterinformationen ein, sorgen für Sauberkeit an Bord und halten die Fanganlagen instand.

Den Fang verarbeiten sie oft gleich an Bord weiter. Nach dem Anlanden verkaufen sie Fische und Fischprodukte

direkt vom Kutter oder wirken beim Verladen, Transport und Verkauf des Fangs mit, z.B. auf Auktionen.

Arbeitsbedingungen, Arbeitssituation

Fischwirte* der Fachrichtung Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei arbeiten viel mit der Hand,

z.B. wenn sie Fanggeräte ausbringen und einholen oder die gefangenen Fische weiterverarbeiten.

Sie müssen aber auch mit technischen Anlagen umgehen können.

Dazu zählen etwa nautische Geräte, die sie bedienen, oder Schiffsmotoren

sowie Maschinen und Anlagen für die Fischweiterverarbeitung, die sie warten und instand halten.

An Bord müssen sie mit dem Seegang zurechtkommen und sind der Witterung ausgesetzt.

Sie tragen Ölzeug, Gummistiefel, Handschuhe, Wathosen. Fangreisen können mehrere Wochen dauern.

An Land sind sie z.B. in kühlen Produktionshallen tätig, zum Teil auch in Verkaufshallen oder in Verkaufsständen.

Die Arbeit an Bord erfordert Umsicht, um sich und andere nicht zu gefährden.

Da häufig auch bei starkem Seegang und widrigem Wetter

körperlich anstrengende Tätigkeiten ausgeführt werden, sind gute Körperbeherrschung und Fitness notwendig.

Man muss sich auch darauf einstellen können,

auf engem Raum zusammen mit anderen Besatzungsmitgliedern zu arbeiten und zu leben.

Genauigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind unabdingbar, weil beim Umgang mit Frischfisch und Fischprodukten

Hygienerichtlinien und Vorschriften für den Umgang mit Lebensmitteln strikt eingehalten werden müssen.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildungsdauer ist für jeden Ausbildungsberuf in der jeweiligen Ausbildungsordnung festgelegt (Regelausbildungszeit).

Beim Ausbildungsberuf ''Fischwirt (Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei)*'' beträgt sie 3 Jahre.

Wer einen höheren Schulabschluss als den Hauptschulabschluss hat, kann seine Ausbildungszeit verkürzen.

Mit Fachoberschulreife, also z.B. einem Realschulabschluss ist eine Kürzung um 6 Monate möglich,

mit Fachhochschulreife und Abitur kann die Ausbildung um 12 Monate gekürzt werden.

Eine weitere Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen,

ist die Ausbildungszeit einer vorherigen Ausbildung anrechnen zu lassen.

Auch andere Bildungsgänge wie Einstiegsqualifizierung, Berufsfachschule oder Berufsgrundbildungsjahr

können unter bestimmten Voraussetzungen angerechnet werden.

Zudem kann die vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung beantragt werden,

wenn die Leistungen in der Berufsschule und die Leistungen im Ausbildungsbetrieb dies rechtfertigen.

Berufsporträt Fischwirt (Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei)*

Gewünschte schulische Vorkenntnisse

Kenntnisse in Biologie helfen, biologische Zusammenhänge der Lebensräume und Fanggebiete zu verstehen

und z.B. Einflüsse der fischereiwirtschaftlichen Nutzung zu beurteilen.

Kenntnisse in Chemie können bei der Beschäftigung mit Wassereigenschaften und Klimaeinflüssen von Vorteil sein.

Für die Überprüfung und Instandsetzung von Fanggerät, Maschinen,

Betriebseinrichtungen und Wasserfahrzeugen sind Kenntnisse in Werken und Technik vorteilhaft.

Perspektiven nach der Ausbildung

Nach ihrer Ausbildung arbeiten Fischwirte* der Fachrichtung Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei

z.B. in Betrieben der Meeresfischerei oder im Fischhandel.

Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern.

Das Themenspektrum reicht dabei von Fischerei bis hin zu Schiffsverkehr.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen.

Naheliegend ist es, die Prüfung als Fischwirtschaftsmeister*

im Produktionsbereich Kleine Hochsee- und Küstenfischerei abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren

und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Fischereiwesen, Aquakultur erwerben.

Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich,

z.B. als Krabben- oder Muschelfischer*, Muschelbauer* oder mit einem eigenen Fischhandelsbetrieb.

Weitere Informationen zum Ausbildungsberuf

Ausführliche Informationen zum Ausbildungsberuf finden Sie in der Berufsinfo der Datenbank BERUFENET.

Der Ausbildungsberuf ist im Berufsfeld Landwirtschaft, Natur, Umwelt einsortiert.

Andere Fachrichtung

Fischwirt (Aquakultur und Binnenfischerei)*

Freie Ausbildungsplätze

Aktuelle Ausbildungsplatzangebote finden Sie in den Jobbörsen der Unternehmen,

die sich Ihnen mit einem Firmenprofil präsentieren und/oder im entsprechenden Portalbereich bei Jobadu.de.

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