Metall- und Glockengießer (Kunst- und Glockengusstechnik)*

Metall- und Glockengießer* der Fachrichtung Kunst- und Glockengusstechnik

entwerfen Glocken und Kunstgegenstände und stellen diese her.

Wollen sie z.B. eine große Glocke gießen, mauern sie anhand von Schablonen die Form für den Guss aus Lehm, Stein und Sand.

In Schmelzöfen schmelzen sie Bronze oder ähnliche Legierungen und lassen schließlich

die heißflüssige Masse, die sogenannte Speise, durch selbstgemauerte Kanäle in die Form einlaufen.

Sobald das Metall erkaltet ist, schlagen sie die Form ab, stimmen die Glocke und fertigen und montieren den Klöppel.

Zum Teil bauen Metall- und Glockengießer* der Fachrichtung Kunst- und Glockengusstechnik

auch die Glockenstühle aus Holz oder feuerverzinktem Eisen und befestigen die Glocken daran.

Neben Glocken stellen sie Parkmöbel, Geländerelemente, Statuen

und andere Plastiken im Sandgussverfahren oder Wachsschmelzverfahren her.

Außerdem renovieren und sanieren sie Glocken oder gegossene Kunstgegenstände.

Arbeitsbedingungen, Arbeitssituation

Metall- und Glockengießer* der Fachrichtung Kunst- und Glockengusstechnik arbeiten viel mit Maschinen und Werkzeugen,

z.B. mit Trennschleifmaschinen oder Schleifmaschinen und Poliermaschinen.

Modelle für Gusserzeugnisse fertigen sie meistens von Hand, beispielsweise aus Wachs.

Sie schützen sich mit Schutzkleidung, etwa mit Handschuhen, Schutzbrille und Arbeitsschürze.

In den Werkhallen herrscht große Hitze durch die Schmelzöfen. Lärm entsteht durch laufende Maschinen und Anlagen.

Gase und Dämpfe durch das geschmolzene Metall oder Staub liegen trotz Absauganlagen in der Luft.

Das eigentliche Glockengießen findet häufig auf nur überdachten Flächen statt.

Dort können Metall- und Glockengießer* der Fachrichtung Kunst- und Glockengusstechnik Zugluft und Kälte ausgesetzt sein.

Damit die Erzeugnisse den Vorgaben entsprechen, ist eine sorgfältige Arbeitsweise notwendig.

Der Umgang mit geschmolzenem Metall erfordert Umsicht, um Unfälle zu vermeiden.

Um die Glocken zu stimmen, ist ein gutes Gehör wichtig.

Geschicklichkeit ist beim Gravieren und Ziselieren von Oberflächen gefragt.

Die Arbeit kann durch die Hitze körperlich anstrengend sein, auch wenn schwere Gussteile getragen werden müssen.

Wenn Metall- und Glockengießer* der Fachrichtung Kunst- und Glockengusstechnik

die Glocken in Kirchen und Türmen montieren, bewegen sie sich trittsicher und schwindelfrei auf Gerüsten und Leitern.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildungsdauer ist für jeden Ausbildungsberuf in der jeweiligen Ausbildungsordnung festgelegt (Regelausbildungszeit).

Beim Ausbildungsberuf ''Metall- und Glockengießer (Kunst- und Glockengusstechnik)*'' beträgt sie 3 Jahre.

Wer einen höheren Schulabschluss als den Hauptschulabschluss hat, kann seine Ausbildungszeit verkürzen.

Mit Fachoberschulreife, also z.B. einem Realschulabschluss ist eine Kürzung um 6 Monate möglich,

mit Fachhochschulreife und Abitur kann die Ausbildung um 12 Monate gekürzt werden.

Eine weitere Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen,

ist die Ausbildungszeit einer vorherigen Ausbildung anrechnen zu lassen.

Auch andere Bildungsgänge wie Einstiegsqualifizierung, Berufsfachschule oder Berufsgrundbildungsjahr

können unter bestimmten Voraussetzungen angerechnet werden.

Zudem kann die vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung beantragt werden,

wenn die Leistungen in der Berufsschule und die Leistungen im Ausbildungsbetrieb dies rechtfertigen.

Berufsporträt Metall- und Glockengießer (Kunst- und Glockengusstechnik)*

Gewünschte schulische Vorkenntnisse

Um z.B. Werkstoffe, Arbeitskosten, Flächen und Volumen berechnen zu können,

benötigen die Auszubildenden Mathematikkenntnisse.

Um beispielsweise Gussformen für Glocken herstellen oder Gusserzeugnisse bearbeiten zu können,

sind Kenntnisse im Bereich Werken/Technik unerlässlich.

Chemisches und physikalisches Wissen brauchen angehende Metall- und Glockengießer*

der Fachrichtung Kunst- und Glockengusstechnik, um die Vorgänge z.B. bei der Erschmelzung von Rohstoffen

und die Bedeutung von Zuschlagstoffen z.B. bei der Herstellung von Metalllegierungen zu verstehen.

Um Zeichnungen anzufertigen und Skizzen zu übertragen oder Wachsmodelle für Kunstfiguren herzustellen,

ist es hilfreich, auf Kenntnisse und Fertigkeiten aus dem Kunstunterricht zurückzugreifen.

Perspektiven nach der Ausbildung

Nach ihrer Ausbildung arbeiten Metall- und Glockengießer* der Fachrichtung Kunst- und Glockengusstechnik

in handwerklichen Glocken- und Kunstgießereien.

Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern.

Das Themenspektrum reicht dabei von Hüttentechnik, Gießereitechnik, Umformtechnik bis hin zu Metallbearbeitung.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen.

Naheliegend ist es, die Prüfung als Metall- und Glockengießermeister* abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise

einen Bachelorabschluss im Studienfach Metallurgie, Hüttenwesen erwerben.

Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich, z.B. mit einem eigenen Gießereibetrieb.

Weitere Informationen zum Ausbildungsberuf

Ausführliche Informationen zum Ausbildungsberuf finden Sie in der Berufsinfo der Datenbank BERUFENET.

Der Ausbildungsberuf ist im Berufsfeld Metall, Maschinenbau einsortiert.

Andere Fachrichtungen

Metall- und Glockengießer (Metallgusstechnik)*

Metall- und Glockengießer (Zinngusstechnik)*

Freie Ausbildungsplätze

Aktuelle Ausbildungsplatzangebote finden Sie in den Jobbörsen der Unternehmen,

die sich Ihnen mit einem Firmenprofil präsentieren und/oder im entsprechenden Portalbereich bei Jobadu.de.

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