Textillaborant*

Textillaboranten* stellen in der Prozessüberwachung z.B. durch Eingangskontrollen sicher,

dass nur einwandfreie Werkstoffe und Arbeitsstoffe verarbeitet werden,

und tragen dazu bei, dass die gesetzlichen und betrieblichen Qualitätsrichtlinien eingehalten werden.

Mit modernen, häufig computergestützten Prüfgeräten untersuchen sie Stichproben,

die sie während der Fertigung oder von den Endprodukten entnehmen.

Zeigen die Prüfergebnisse Abweichungen von den Normen oder Kennzahlen,

ist im Fertigungsprozess eine Störung oder Unregelmäßigkeit aufgetreten.

Zudem prüfen Textillaboranten* Reklamationen und stellen die Ursachen von Qualitätsmängeln fest.

Im betrieblichen Umweltschutz untersuchen sie

Brauchwässer bzw. Abwässer und prüfen, ob eine Wiederverwertung möglich ist.

Sie führen Emissionsmessungen durch und bestimmen in Entwicklung und Forschung

beispielsweise die Eigenschaften neuer Faserstoffe.

Sie arbeiten an deren Verbesserung mit oder entwickeln bzw. testen neue Rezepturen für Textilhilfsmittel.

Arbeitsbedingungen, Arbeitssituation

Textillaboranten* arbeiten mit technischen Prüfgeräten und Laboreinrichtungen.

Da sie zum Teil mit gefährlichen chemischen Stoffen umgehen,

tragen sie Schutzkleidung, z.B. Einweghandschuhe, Arbeitskittel und Schutzbrille.

Meist arbeiten sie im Labor bei künstlicher Beleuchtung,

wo sie meist im feuchten Milieu arbeiten und Dämpfe, Gerüche oder Gase in der Luft liegen.

Daneben protokollieren und dokumentieren sie am Computer mithilfe spezieller Software Messergebnisse.

Insbesondere in großen Industriebetrieben arbeiten sie auch im Schichtdienst.

Sorgfalt ist z.B. beim Arbeiten mit mechanischen und elektronischen Messgeräten nötig.

Um Materialveränderungen bei den Versuchsreihen zu erkennen, müssen Textillaboranten* genau beobachten können.

Geschicklichkeit und ein gutes Auge benötigen sie,

wenn es etwa um den Aufbau der Analyseapparaturen oder das Abfüllen chemischer Substanzen geht.

Für sensorische Tests sind Farbsehvermögen und Geruchssinn erforderlich.

Aufmerksamkeit und Durchhaltevermögen sind bei zum Teil langwierigen Versuchsabläufen gefragt.

Technisches Verständnis ist für Wartung der Prüfgeräte und Laboreinrichtungen wichtig.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildungsdauer ist für jeden Ausbildungsberuf in der jeweiligen Ausbildungsordnung festgelegt (Regelausbildungszeit).

Beim Ausbildungsberuf ''Textillaborant*'' beträgt sie 3,5 Jahre.

Wer einen höheren Schulabschluss als den Hauptschulabschluss hat, kann seine Ausbildungszeit verkürzen.

Mit Fachoberschulreife, also z.B. einem Realschulabschluss ist eine Kürzung um 6 Monate möglich,

mit Fachhochschulreife und Abitur kann die Ausbildung um 12 Monate gekürzt werden.

Eine weitere Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen,

ist die Ausbildungszeit einer vorherigen Ausbildung anrechnen zu lassen.

Auch andere Bildungsgänge wie Einstiegsqualifizierung, Berufsfachschule oder Berufsgrundbildungsjahr

können unter bestimmten Voraussetzungen angerechnet werden.

Zudem kann die vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung beantragt werden,

wenn die Leistungen in der Berufsschule und die Leistungen im Ausbildungsbetrieb dies rechtfertigen.

Berufsporträt Textillaborant*

Gewünschte schulische Vorkenntnisse

Chemie gehört schon während der Ausbildung zum Handwerkszeug von Textillaboranten*.

Um z.B. eine Flotte zur Veredelung eines Gewebes zu untersuchen, sind Chemiekenntnisse unabdingbar.

Da z.B. Reibwerte und Reißfestigkeit verschiedener Gewebe und Garne bestimmt werden,

sind Physikkenntnisse für angehende Textillaboranten* wichtig.

Mathematikkenntnisse sind beispielsweise hilfreich,

um die richtigen Schlüsse aus einer statistischen Verteilung von Messwerten ziehen zu können.

Für das Lesen von englischsprachiger Fachliteratur oder bei der Internetrecherche,

z.B. über neue Prüfverfahren, sind Englischkenntnisse notwendig.

Perspektiven nach der Ausbildung

Nach ihrer Ausbildung arbeiten Textillaboranten* z.B. in der Textilindustrie und Bekleidungsindustrie,

in Forschungsinstituten, in der Automobilindustrie oder in der Luftfahrtindustrie.

Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern.

Das Themenspektrum reicht dabei von Textilerzeugung bis hin zu Qualitätsprüfung.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen.

Naheliegend ist es, die Prüfung als Industriemeister* der Fachrichtung Textilwirtschaft abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren

und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Textiltechnik, Bekleidungstechnik erwerben.

Weitere Informationen zum Ausbildungsberuf

Ausführliche Informationen zum Ausbildungsberuf finden Sie in der Berufsinfo der Datenbank BERUFENET.

Der Ausbildungsberuf ist im Berufsfeld Naturwissenschaften einsortiert.

Freie Ausbildungsplätze

Aktuelle Ausbildungsplatzangebote finden Sie in den Jobbörsen der Unternehmen,

die sich Ihnen mit einem Firmenprofil präsentieren und/oder im entsprechenden Portalbereich bei Jobadu.de.

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