Umwelttechnologe für Abwasserbewirtschaftung*

Umwelttechnologen und -technologinnen für Abwasserbewirtschaftung steuern umwelttechnische Anlagen

bei der Abwasserreinigung, der Klärschlammbehandlung bzw. der Verwertung von Klärschlamm und Abfällen.

Dabei sind sie in Leitzentralen tätig, aber auch auf der kompletten Anlage.

An den Becken nehmen sie Abwasser- und Klärschlammproben,

untersuchen sie, werten die Ergebnisse aus und greifen bei Bedarf regulierend in die Abläufe ein.

Sie überwachen Kanalnetze, inspizieren Rohrleitungssysteme, Schächte

sowie Anlagen zur Regenwasserrückhaltung und -behandlung, reinigen und warten sie.

Als ''elektrotechnisch befähigte Personen'' führen sie auch elektrische Installations- und Wartungsarbeiten aus.

Arbeitsbedingungen, Arbeitssituation

Umwelttechnologen und -technologinnen für Abwasserbewirtschaftung arbeiten mit technischen Gerätschaften

wie Schlammabzugs-, Gasspür- und Hochdruckspülgeräten,

bedienen ferngesteuerte Videokameras sowie Mess-, Steuer- und Regelungseinrichtungen.

Sie steuern Abwasserreinigungsprozesse in den Leitzentralen von Klärwerken,

betreiben Auffang- und Ableitsysteme für Regenwasser, nehmen Proben und untersuchen diese mit Laborgeräten.

Bei Wartung und Reparatur setzen sie auch Handwerkzeuge ein.

Je nach Tätigkeit tragen sie Schutzkleidung, z.B. Kittel, Handschuhe, Sicherheitsschuhe, Atemschutz

oder beim Auftreten von Schwefelwasserstoff oder anderen gefährlichen Gasen auch gasdichte Anzüge und Atemschutzgeräte.

Sie sind in geschlossenen Hallen, in Labor- und Büroräumen ebenso wie auf dem Freigelände und im Kanalsystem tätig

und kommen mit Abwässern, Klärschlamm, Schmutz und chemischen Reinigungsmitteln in Kontakt.

Im Freien sind sie der Witterung ausgesetzt. In einigen Bereichen ist es kühl und feucht.

Häufig liegen unangenehme Gerüche in der Luft. Gegebenenfalls ist Schichtarbeit üblich.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildungsdauer ist für jeden Ausbildungsberuf in der jeweiligen Ausbildungsordnung festgelegt (Regelausbildungszeit).

Beim Ausbildungsberuf ''Umwelttechnologe für Abwasserbewirtschaftung*'' beträgt sie 3 Jahre.

Wer einen höheren Schulabschluss als den Hauptschulabschluss hat, kann seine Ausbildungszeit verkürzen.

Mit Fachoberschulreife, also z.B. einem Realschulabschluss ist eine Kürzung um 6 Monate möglich,

mit Fachhochschulreife und Abitur kann die Ausbildung um 12 Monate gekürzt werden.

Eine weitere Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen,

ist die Ausbildungszeit einer vorherigen Ausbildung anrechnen zu lassen.

Auch andere Bildungsgänge wie Einstiegsqualifizierung, Berufsfachschule oder Berufsgrundbildungsjahr

können unter bestimmten Voraussetzungen angerechnet werden.

Zudem kann die vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung beantragt werden,

wenn die Leistungen in der Berufsschule und die Leistungen im Ausbildungsbetrieb dies rechtfertigen.

Gewünschte schulische Vorkenntnisse

Für das Verständnis und die Steuerung der Abwasseranlagen, Entwässerungs- oder Regenbewirtschaftungssysteme

und die physikalische oder mikrobiologische Untersuchung von Proben bilden umfassende Kenntnisse

in den naturwissenschaftlichen Fächern eine gute Grundlage.

Angehende Umwelttechnologen und -technologinnen für Abwasserbewirtschaftung benötigen gute mathematische Kenntnisse,

insbesondere müssen sie die Grundrechenarten und die Dezimal-, Bruch-, Prozent- und Dreisatzrechnung beherrschen.

Beispielsweise berechnen sie Stoffanteile in den Klärbecken oder das Gefälle von Abwasserrohrleitungen.

Anlagen, Einrichtungen und Aggregate sind fachgerecht zu betreiben, zu unterhalten, zu warten und instand zu setzen.

Erfahrung im technischen Werken ist hierfür von Vorteil.

Um Prüf- und Installationsarbeiten an elektrischen Einrichtungen richtig ausführen zu können,

benötigen die angehenden Umwelttechnologen und -technologinnen Kenntnisse in Elektrotechnik und Elektronik.

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen.

Nicht tarifgebundene Betriebe müssen eine angemessene Ausbildungsvergütung gewähren.

Eine Übersicht der tariflichen Ausbildungsvergütungen

für nahezu alle quantitativ bedeutenden Ausbildungsberufe bietet die Datenbank Ausbildungsvergütungen.

Perspektiven nach der Ausbildung

Nach ihrer Ausbildung arbeiten Umwelttechnologen und -technologinnen für Abwasserbewirtschaftung

z.B. in kommunalen und industriellen Kläranlagen,

in Wirtschaftsbetrieben mit eigener Abwasserreinigung, bei Abwasserverbänden oder Umweltämtern.

Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern.

Das Themenspektrum reicht dabei von Abwasser und Gewässerschutz bis hin zu Kanalbetrieb.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen.

Naheliegend ist es, die Prüfung als Abwassermeister/in abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise

einen Bachelorabschluss im Studienfach Umwelttechnik erwerben.

Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich, z.B. mit einem Betrieb für Kanal- und Rohrreinigung, -instandhaltung.

Weitere Informationen zum Ausbildungsberuf

Ausführliche Informationen zum Ausbildungsberuf finden Sie in der Berufsinfo der Datenbank BERUFENET.

Der Ausbildungsberuf ist im Berufsfeld Dienstleistung einsortiert.

Freie Ausbildungsplätze

Aktuelle Ausbildungsplatzangebote finden Sie in den Jobbörsen der Unternehmen,

die sich Ihnen mit einem Firmenprofil präsentieren und/oder im entsprechenden Portalbereich bei Jobadu.de.

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