Verfahrenstechnologe Mühlen- und Getreidewirtschaft (Agrarlager)*

Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft* der Fachrichtung Agrarlager

nehmen landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Getreide, Ölsaaten oder Hülsenfrüchte entgegen.

Sie kontrollieren die Chargen auf Fremdkörper oder Verunreinigungen, nehmen Proben und prüfen die Qualität.

Nach einer maschinellen Reinigung befördern sie die Rohstoffe

z.B. mittels Schütteinrichtungen oder Rohren in die jeweiligen Lagerbehälter bzw. Lagerräume.

Sie nehmen auch Düngemittel und Pflanzenschutzmittel an und lagern diese sachgerecht.

Zur Gesunderhaltung der Rohstoffe sorgen sie für Hygiene

in Silos und Lagerhallen sowie für die geeignete Durchlüftung, Luftfeuchtigkeit und Temperatur.

Mit baulichen Abwehrmaßnahmen und durch Ausbringen

von Schädlingsbekämpfungsmitteln schützen sie das Lagergut vor Insekten, Vögeln oder Nagetieren.

Des Weiteren stellen sie Körnermischungen, Saatgutmischungen oder Düngermischungen her,

verpacken Produkte versandfertig und geben Versandeinheiten an Privatkunden oder Firmenkunden ab.

Arbeitsbedingungen, Arbeitssituation

Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft* der Fachrichtung Agrarlager arbeiten vor allem

mit zum Teil automatisierten Fördersystemen und Reinigungsanlagen, die sie von Steuerpulten aus bedienen und überwachen.

Wenn sie Maschinen und Anlagen reinigen oder warten, ist Handarbeit erforderlich.

Bei der Annahme und Weiterverarbeitung der verschiedenen Getreidearten oder Gewürze tragen sie Arbeitskleidung,

z.B. Hygienekittel, Handschuhe, Mundschutz und Kopfbedeckung.

In erster Linie sind sie in Lagerräumen und Silos tätig.

Dort ist es oft laut und heiß, es riecht nach pflanzlichen und tierischen Roh- und Zusatzstoffen.

Mehlstaub liegt trotz moderner Entstaubungseinrichtungen in der Luft.

Wenn die Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft* der Fachrichtung Agrarlager

zwischen Lagerräumen, Silos und Produktionsräumen wechseln,

sind sie Temperaturschwankungen ausgesetzt. In Industriebetrieben wird oft im Schichtbetrieb gearbeitet.

Sorgfältig kontrollieren die Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft* der Fachrichtung Agrarlager

eingehende Ware und sorgen für die Einhaltung der Hygienevorschriften.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildungsdauer ist für jeden Ausbildungsberuf in der jeweiligen Ausbildungsordnung festgelegt (Regelausbildungszeit).

Beim Ausbildungsberuf ''Verfahrenstechnologe Mühlen- und Getreidewirtschaft (Agrarlager)*'' beträgt sie 3 Jahre.

Wer einen höheren Schulabschluss als den Hauptschulabschluss hat, kann seine Ausbildungszeit verkürzen.

Mit Fachoberschulreife, also z.B. einem Realschulabschluss ist eine Kürzung um 6 Monate möglich,

mit Fachhochschulreife und Abitur kann die Ausbildung um 12 Monate gekürzt werden.

Eine weitere Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen,

ist die Ausbildungszeit einer vorherigen Ausbildung anrechnen zu lassen.

Auch andere Bildungsgänge wie Einstiegsqualifizierung, Berufsfachschule oder Berufsgrundbildungsjahr

können unter bestimmten Voraussetzungen angerechnet werden.

Zudem kann die vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung beantragt werden,

wenn die Leistungen in der Berufsschule und die Leistungen im Ausbildungsbetrieb dies rechtfertigen.

Berufsporträt Verfahrenstechnologe Mühlen- und Getreidewirtschaft (Agrarlager)*

Gewünschte schulische Vorkenntnisse

Angehende Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft* der Fachrichtung Agrarlager

sollten über solide mathematische Kenntnisse verfügen.

Sie erstellen fachbezogene Berechnungen, z.B. zur Belüftung, Kühlung und Trocknung von Rohstoffpartien.

Dabei wenden sie z.B. die Grundrechenarten sowie die Dezimal-, Prozent- und Dreisatzrechnung an.

Um die Rohstoffe richtig prüfen, behandeln und lagern zu können, erweist sich naturwissenschaftliches Wissen als hilfreich.

Für das Verstehen der Abläufe z.B. bei chemischen oder mikrobiologischen Untersuchungen

sind Vorkenntnisse in diesen Bereichen von Vorteil.

Für die Bedienung und Instandhaltung von Förderanlagen, Reinigungsanlagen

sowie von Einrichtungen der Lager- und Silotechnik ist technisches Verständnis unerlässlich.

Perspektiven nach der Ausbildung

Nach ihrer Ausbildung arbeiten Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft* der Fachrichtung Agrarlager

im Rohstoffhandel, in Agrarlagerunternehmen oder in Mühlenbetrieben.

Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern.

Das Themenspektrum reicht dabei von Lager und Logistik bis hin zu Maschinenbedienung.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen.

Naheliegend ist es, die Prüfung als Müllermeister* abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise

einen Bachelorabschluss im Studienfach Lebensmitteltechnologie erwerben.

Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich, z.B. mit einem Agrarlager- oder Getreidehandelsbetrieb.

Weitere Informationen zum Ausbildungsberuf

Ausführliche Informationen zum Ausbildungsberuf finden Sie in der Berufsinfo der Datenbank BERUFENET.

Der Ausbildungsberuf ist im Berufsfeld Produktion, Fertigung einsortiert.

Andere Fachrichtung

Verfahrenstechnologe Mühlen- und Getreidewirtschaft (Müllerei)*

Freie Ausbildungsplätze

Aktuelle Ausbildungsplatzangebote finden Sie in den Jobbörsen der Unternehmen,

die sich Ihnen mit einem Firmenprofil präsentieren und/oder im entsprechenden Portalbereich bei Jobadu.de.

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