Werkstoffprüfer (Kunststofftechnik)*

Werkstoffprüfer* der Fachrichtung Kunststofftechnik untersuchen Kunststoffe und Zwischenprodukte

aus Kunststoff auf Materialfehler und überwachen ihre gleichbleibende Qualität.

Sie planen physikalisch-chemische sowie mechanisch-technologische Prüfungen und Versuchsreihen

und untersuchen zur Weiterverarbeitung bestimmte Erzeugnisse

und Teile aus Kunststoff auf ihre Zusammensetzung, Struktur und Eigenschaften.

Nach Schadensfällen ermitteln sie mögliche Ursachen des Bauteilversagens.

Sie präparieren Werkstoffproben für zerstörende, zerstörungsfreie oder materialografische Prüfungen,

etwa Zugversuche, Biegeversuche oder Relaxationsversuche.

Weiter bestücken sie Prüfgeräte, untersuchen Proben mit verschiedenen Prüfgeräten

und bestimmen physikalische, chemische und insbesondere mechanische Eigenschaften sowie Kennwerte von Kunststoffen.

Beispielsweise bestimmen sie Materialeigenschaften wie Härte oder Verformbarkeit

und untersuchen den Aufbau von technischen Kunststoffen.

Die Ergebnisse der Untersuchungen bewerten sie im Zusammenhang mit dem Fertigungsprozess.

Wenn sie fehlerhafte Halbzeuge oder Teile untersuchen, analysieren sie die Fehlerursachen und legen Abhilfemaßnahmen fest.

Schließlich dokumentieren sie ihre Ergebnisse und beurteilen z.B. die Ergebnisplausibilität.

Arbeitsbedingungen, Arbeitssituation

Werkstoffprüfer* der Fachrichtung Kunststofftechnik arbeiten mit Messgeräten, Prüfgeräten und Laborgeräten,

z.B. zur Bestimmung der Zugfestigkeit von Kunststoffen.

Sie entnehmen Proben an Produktionsanlagen und verwenden teilweise Handwerkzeuge, um z.B. Proben auszustanzen.

Bei manchen Arbeiten tragen sie Schutzkleidung, z.B. Kittel und Schutzbrillen.

Sie arbeiten in Prüflabors, Werkhallen und Büroräumen, gehen mit Chemikalien und mit Röntgengeräten um.

In vielen Betrieben ist Schichtarbeit üblich.

Chemische Dämpfe, Gerüche, Maschinenlärm und hohe Temperaturen gehören zum Alltag.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildungsdauer ist für jeden Ausbildungsberuf in der jeweiligen Ausbildungsordnung festgelegt (Regelausbildungszeit).

Beim Ausbildungsberuf ''Werkstoffprüfer (Kunststofftechnik)*'' beträgt sie 3,5 Jahre.

Wer einen höheren Schulabschluss als den Hauptschulabschluss hat, kann seine Ausbildungszeit verkürzen.

Mit Fachoberschulreife, also z.B. einem Realschulabschluss ist eine Kürzung um 6 Monate möglich,

mit Fachhochschulreife und Abitur kann die Ausbildung um 12 Monate gekürzt werden.

Eine weitere Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen,

ist die Ausbildungszeit einer vorherigen Ausbildung anrechnen zu lassen.

Auch andere Bildungsgänge wie Einstiegsqualifizierung, Berufsfachschule oder Berufsgrundbildungsjahr

können unter bestimmten Voraussetzungen angerechnet werden.

Zudem kann die vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung beantragt werden,

wenn die Leistungen in der Berufsschule und die Leistungen im Ausbildungsbetrieb dies rechtfertigen.

Berufsporträt Werkstoffprüfer (Kunststofftechnik)*

Gewünschte schulische Vorkenntnisse

Um die physikalischen Grundlagen verschiedener Prüfverfahren zu verstehen und die Werkstoffeigenschaften von Kunststoffen

mit allen physikalischen Kennwerten exakt bestimmen zu können, benötigen die Auszubildenden Kenntnisse in Physik.

In der Ausbildung muss man unter anderem die chemischen Eigenschaften von Werkstoffen ermitteln und beurteilen.

Wer bereits Kenntnisse in Chemie mitbringt, ist im Vorteil.

Mathematische Kenntnisse benötigt man in der Ausbildung beispielsweise zum Berechnen

von Kennwerten oder zum Ermitteln der statistischen Verteilung von Messwerten.

Angehende Werkstoffprüfer* der Fachrichtung Kunststofftechnik führen computergestützte Prüfungen durch und sichern

und pflegen auftragsbezogene Daten und Dokumente am Rechner. Hierfür sind Vorkenntnisse in Informatik vorteilhaft.

Schon in der Ausbildung kalibriert man Messgeräte oder führt Wartungsarbeiten an Werkzeugen und Arbeitsmitteln aus.

Handwerkliches Geschick und Kenntnisse aus dem Werkunterricht sind daher von Vorteil.

Perspektiven nach der Ausbildung

Nach ihrer Ausbildung arbeiten Werkstoffprüfer* der Fachrichtung Kunststofftechnik

in Betrieben der Kunststoff erzeugenden und verarbeitenden Industrie,

aber auch in weiterverarbeitenden Unternehmen z.B. des Fahrzeugbaus oder Anlagenbaus.

Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern.

Das Themenspektrum reicht dabei von Werkstoffprüfung bis hin zu Kunststoffverarbeitung.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen.

Naheliegend ist es, die Weiterbildung als Techniker* der Fachrichtung Werkstofftechnik zu absolvieren.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren

und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Werkstoffwissenschaft, Werkstofftechnik erwerben.

Weitere Informationen zum Ausbildungsberuf

Ausführliche Informationen zum Ausbildungsberuf finden Sie in der Berufsinfo der Datenbank BERUFENET.

Der Ausbildungsberuf ist im Berufsfeld Technik, Technologiefelder einsortiert.

Andere Fachrichtungen

Werkstoffprüfer (Metalltechnik)*

Werkstoffprüfer (Systemtechnik)*

Werkstoffprüfer (Wärmebehandlungstechnik)*

Freie Ausbildungsplätze

Aktuelle Ausbildungsplatzangebote finden Sie in den Jobbörsen der Unternehmen,

die sich Ihnen mit einem Firmenprofil präsentieren und/oder im entsprechenden Portalbereich bei Jobadu.de.

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