Als attraktiver Ausbildungsbetrieb bei Jugendlichen groß rauskommen Dieser Leitfaden ist Bestandteil der Arbeitsmappe ''Azubimarketing für kleine und kleinste Unternehmen''. Was Sie klären müssen, bevor die Azubisuche losgeht. Was erwarten Jugendliche? Standortbestimmung: Wer sind wir? Ihr Positionierungs-Kompass: Hier besteht Handlungsbedarf. In 6 Schritten zum Marketingkonzept für Wunscharbeitgeber. Imagepflege. Wer sich gegen verlockende Angebote der Konkurrenz behaupten will, muss ein noch attraktiveres Angebot machen - das wissen Sie als Unternehmer natürlich: Ihre Kunden bekommen bei Ihnen die beste Lösung für ihr Problem - sonst würden sie beim Wettbewerber kaufen. In Zeiten zurückgehender Schülerzahlen und einer wachsenden Studierneigung gilt dieser Mechanismus auch für den Ausbildungsmarkt: Die Jugendlichen suchen ein überzeugendes Angebot, wollen umworben werden wie Kunden auf den Absatzmärkten. Dafür muss man zuerst das Angebotspaket schnüren. Genau darum geht es in diesem Leitfaden: Was ist ein attraktives Angebot für die jungen Leuten heute? Was erwarten sie vom Beruf und vom Ausbildungsbetrieb? Wie können Sie diese Erwartungen erfüllen und diejenigen für die Ausbildung gewinnen, die am besten zu Ihnen passen? Wie können Sie sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb darstellen? Und wie groß ist der Aufwand dafür? Es geht nicht um das ''Aufhübschen'' Ihrer Suche nach Lehrlingen. Sondern wahre Schönheit kommt von innen: Es geht darum, ehrlich und unverwechselbar zu zeigen, was an Ihrem Unternehmen so einzigartig und besonders ist, dass die Jugendlichen voller Überzeugung sagen: ''Bei dem Unternehmen will ich lernen, das ist mein Traumberuf!'' Ganz ''nebenbei'' werden auch Ihre aktuellen Mitarbeiter genauer darüber nachdenken, warum sie eigentlich bei Ihnen bleiben. So stärken Sie die Mitarbeiterbindung und gewinnen gute ''Firmenbotschafter''. Werden Sie zum Wunscharbeitgeber und starten so gerüstet die Suche nach Auszubildenden. Die Klagen darüber, dass die nachwachsende Generation nicht so ''gut'', so pünktlich, so zuverlässig ist wie die ältere - diese Klagen sind so alt wie die Menschheit selbst. Das Dumme ist bloß: Es gibt keine anderen Jugendlichen. Um das Beste aus ihnen herausholen zu können, sollten Sie wissen, was die Jugendlichen heute erwarten - vom Beruf und vom Ausbildungsbetrieb. Wenn Sie ehrlich sind, werden Sie bei vielen Wünschen sagen müssen: ''Ja, das will ich eigentlich auch'', beispielsweise mehr Zeit für die Familie und für Hobbys. Einige Unterschiede gibt es aber: Die Generation Y, die jetzt ins Berufsleben eintritt, ist mit Internet und Smartphone aufgewachsen. Die Babyboomer oder die Generation Golf dagegen, die heute oft die Vorgesetzten und Ausbilder stellen, haben die digitalen Medien erst lernen müssen. Sie haben wiederum früh gelernt, sich gegen Konkurrenz unter Geschwistern, in großen Schulklassen und auf dem Arbeitsmarkt durchzusetzen. Die Jugendlichen heute sind demgegenüber oft Einzelkinder, die häufig im Mittelpunkt standen und einfach mehr Aufmerksamkeit einfordern. Thema Geld: Das spielt eine Rolle bei Auszubildenden und Berufsanfängern, die naturgemäß vergleichsweise wenig verdienen. Aber es entscheidet nicht über die Berufswahl. Anderes ist ihnen wichtiger. Fragen Sie Ihre aktuellen Auszubildenden, die eigenen heranwachsenden Kinder oder Jugendliche in Ihrem Umfeld und vergleichen Sie deren Antworten mit den beiden Grafiken (Abb.1). Aber: Jugendliche lassen sich nicht über einen Kamm scheren. Je nach Geschlecht, Herkunft und Bildungsstand verändern sich ihre Prioritäten. Diese kleine Erhebung hilft Ihnen, beim Azubimarketing genau das hervorzuheben, was an Ihrem Angebot die Interessen der Jugendlichen trifft. Wunscharbeitgeber ist, wer dafür bekannt ist, dass das Verhältnis zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzen sehr gut ist. dafür bekannt ist, dass die Stimmung unter Kollegen sehr gut ist. gute Karrierechancen bietet. abwechslungsreiche Aufgaben bietet. feste Ansprechpartner benennt. in der Nähe des Wohnorts liegt. überdurchschnittlich gut zahlt. flexible Arbeitszeiten ermöglicht. Zusatzqualifikationen ermöglicht. Regelmäßig die Leistungen bewertet, lobt. Das Besondere am Beruf benennen: Was zeichnet Ihren Beruf und Ihre Branche aus? Warum haben Sie selber diesen Beruf ergriffen? Wie schauen Sie in die Zukunft des Berufs? Das Sanitärhandwerk beispielsweise hat Lösungen für zwei wichtige Zukunftsfragen: Die Energiewende und das Leben im Alter. Zumindest die erste dürfte viele Jugendliche interessieren. Wohin entwickelt sich Ihr Beruf? Welche Rolle spielt künftig beispielsweise die Digitalisierung? Und berücksichtigt das Ihre Ausbildung schon? Stellenwert der Ausbildung klären: Was motiviert Sie, Kosten und Aufwand einer Ausbildung auf sich zu nehmen? Bilden Sie vorrangig den eigenen Nachwuchs aus? Dann bieten Sie eine ziemlich sichere Perspektive nach der Ausbildung, mit der Sie werben können.
Welchen Nutzen erwarten Sie von der Ausbildung, wenn Sie keine Übernahme garantieren können? Wettbewerber kennen: Ihre Wettbewerber bei der Azubigewinnung sind zunächst alle ausbildenden Betriebe im Umkreis - jedenfalls solange die Jugendlichen noch keine Berufswahl getroffen haben. Und natürlich zählen zu Ihren Wettbewerbern auch schulische Ausbildungen oder Hochschulen - immer mehr Jugendliche haben schließlich Abitur. Entsprechend müssen Sie Ihr Angebot zusammenstellen, beispielsweise betonen, dass der Meisterbrief nach einer dualen Ausbildung genauso viel ''wert'' ist wie ein Bachelor-Abschluss und man mit beidem ein Masterstudium beginnen kann