Arbeitsbedingte räumliche Mobilität und Gesundheit

Arbeitsbedingte räumliche Mobilität und Gesundheit

Räumliche Mobilität birgt nicht nur Chancen, sondern auch gesundheitliche Risiken.

Dieser Report liefert Hintergrundwissen zu verschiedenen Mobilitätsformen

und zeigt, welche Voraussetzungen und Kompetenzen Beschäftigte benötigen.

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Arbeitsbedingte räumliche Mobilität und Gesundheit Mobilität in der Arbeitswelt Verschiedene Mobilitätsformen Treiber von räumlicher Mobilität Verbreitung von räumlicher Mobilität Wer ist mobil? Positive und negative Folgen der Mobilität Warum ist Mobilität belastend? Einflussfaktoren auf die Folgen der Mobilität Bedingungen der Mobilität Mobile Arbeit Was verstehen wir unter Mobiler Arbeit? Wie sieht Mobile Arbeit typischerweise aus? Gesundheitspotentiale und Gesundheitsgefährdungen Mobiler Arbeit Wie sieht Pendeln typischerweise aus? Gesundheitspotenziale und Gesundheitsgefährdungen beim Pendeln Wie sieht Wochenpendeln typischerweise aus? Gesundheitspotenziale und Gesundheitsgefährdungen beim Wochenpendeln Wie sieht Umzugsmobilität typischerweise aus? Gesundheitspotentiale und Gesundheitsgefährdungen bei Umzügen Wie sehen Auslandsentsendungen typischerweise aus? Gesundheitspotentiale und -gefährdungen bei Auslandsentsendungen Mobilität gestalten: Der Betrieb als Rahmengeber Mobilität in das Betriebliche Gesundheitsmanagement integrieren Mobilität gehört für viele Berufstätige zum Arbeitsalltag. Sie sind fast täglich für ihren Job unterwegs - als Pendler, auf Dienstreisen oder bei der Ausübung eines mobilen Berufs. Auch die Erfahrung eines berufsbedingten Umzugs haben schon viele gemacht. Ganz selbstverständlich wird von Beschäftigten Mobilität erwartet, und auch im privaten Bereich nimmt die Mobilität zu. In den Medien wird Mobilität meist als etwas Positives dargestellt. Neben den möglichen Chancen können mit der Mobilität aber auch gesundheitliche Risiken verbunden sein. Welche Voraussetzungen, welche Ressourcen und Kompetenzen für die Mobilität benötigt werden, wird von Betroffenen und Arbeitgebern selten reflektiert. Auch wenn bislang kaum objektive Erkenntnisse zum direkten Zusammenhang von Mobilität und Gesundheit vorliegen und der Zusammenhang noch weiter erforscht werden muss, sollte das Thema stärker in die Prävention und betriebliche Gesundheitsförderung einbezogen werden. Und zwar mit dem Ziel, die Mobilität so zu gestalten, dass mobilitätsbedingte Belastungen vermieden oder verringert und Ressourcen zur Bewältigung der Mobilität gestärkt oder aufgebaut werden. Es geht darum, die Arbeitsfähigkeit der mobilen Beschäftigten langfristig zu erhalten. Hier setzt der iga-Report an, indem er nicht allein über das Thema Mobilität informiert, sondern auch aufzeigt, welche Handlungsmöglichkeiten die Unternehmen haben und was die mobilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst tun können. Der damit verbundene mögliche Zugewinn an Gesundheit kommt allen Beteiligten zugute - die Beschäftigten erlangen mehr Lebensqualität, die Unternehmen profitieren von produktiveren Beschäftigten und weniger Fehlzeiten. Mobilität ist ein Begriff mit vielen möglichen Bedeutungen. Neben der Bedeutung des Unterwegsseins kann damit beispielsweise auch die zeitliche oder soziale Mobilität gemeint sein. Früher waren die Arbeitsplätze in der Regel durch die drei Konstanten Arbeitsort, Arbeitszeit und Normalarbeitsverhältnis gekennzeichnet. Unter den Oberbegriffen Entgrenzung, Flexibilisierung oder Mobilität wird die Aufweichung der früher stabilen Faktoren Ort, Zeit und Art des Arbeitsverhältnisses oft gemeinsam thematisiert. So werden unter dem Begriff Mobilität oft ganz verschiedene Phänomene miteinander verknüpft und beschrieben (vgl. Voß, 2010). In diesem iga-Report werden unter dem Begriff Mobilität alle Formen von räumlicher Mobilität verstanden, also Ortswechsel von Menschen aufgrund ihrer Erwerbstätigkeit. Die Formen und Ausprägungen dieser räumlichen Mobilität sind vielfältig, zentrales Unterscheidungskriterium ist die Permanenz der Mobilität. Unterschieden werden zirkuläre von residenziellen Formen. Die zirkuläre Mobilität umfasst ein breites Spektrum von jährlichen, quartalsweisen, monatlichen, wöchentlichen bis hin zu täglichen Bewegungen zwischen Lebensmittelpunkt und Arbeitsort(en). Zirkuläre Mobilitätsformen variieren entsprechend breit vom täglichen (Fern-)Pendeln oder Mobiler Arbeit - das können Tätigkeiten beim Kunden vor Ort sein oder unterwegs auf häufigen Dienstreisen -, über Wochenpendeln bis hin zur Saisonarbeit. Während das Pendeln dem Erreichen des an sich stationären Arbeitsplatzes dient, ist die Mobilität bei Mobiler Arbeit wesentlicher Bestandteil der Arbeit selbst. Residenzielle Mobilität erfolgt hingegen punktuell, das heißt es erfolgt ein dauerhafter Umzug. Dazu zählen berufsbedingte Umzüge innerhalb eines Landes, beispielsweise aufgrund eines Jobwechsels oder betrieblicher Restrukturierungen, Migration und Auslandsentsendungen. Weitere Dimensionen der Mobi lität beziehen sich auf die Häufigkeit und den Rhythmus des Mobilseins, die Entfernung, die Abwesenheit über Nacht und die Erwartbarkeit der Mobilität. Alle diese Faktoren spielen dafür eine Rolle, mit welchen Folgen zu rechnen ist (vgl. Schne

ider, Ruppenthal, Rüger, 2010). Die Auswirkungen und Begleiterscheinungen der Mobilität sind sehr unterschiedlich und lassen sich nicht eindeutig in positive oder negative Folgen einteilen. Zudem können sie nicht isoliert betrachtet werden, weil auch die Arbeitstätigkeit selbst, die sonstigen Arbeitsbedingungen und die Erfahrungen und Einstellungen der Mobilen einen wesentlichen Einfluss haben. Die Vielfalt der Mobilitätsformen und Kontextbedingungen erschwert allgemeine Aussagen und macht eine differenzierte Betrachtung notwendig (vgl. Ducki, 2010, Kesselring und Vogl, 2010a, Schneider et al., 2010). Näher beleuchtet werden fünf Formen beruflich bedingter Mobilität: Mobile Arbeit, Fernpendeln, Wochenpendeln, Umzugsmobilität und Auslandsentsendungen. Electronic Mobility oder elektronische Mobilität bezeichnet mobile Arbeitsformen, in denen die Arbeitsinhalte und -vorgänge elektronisch virtuell mobil sind. Neue Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), beispielsweise mobiles Telefonieren und mobiler Datenzugriff über Smartphones und Notebooks, haben das große Ausmaß der räumlichen Mobilität überhaupt erst möglich gemacht und prägen die räumliche Mobi lität vieler Beschäftigter. Die elektronische Mobilität eröffnet Möglichkeiten der räumlichen und zeitlichen Unabhängigkeit, so dass auf der anderen Seite auch Wege zum Arbeitsplatz oder Dienstreisen wegfallen können. Die mobile Internetnutzung hat in den letzten Jahren in Deutschland stark zugenommen. 2013 ist ein deutlicher Anstieg der Unterwegs-Nutzung von 23% (2012) auf 41% festzustellen

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