Das Risiko, von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein, hängt sehr stark mit der jeweiligen Qualifikation einer Person zusammen. Die Niveaus der qualifikationsspezifischen Arbeitslosenquoten sind seit Jahren stabil und unterstreichen die Bedeutung von Bildungsinvestitionen. Früher waren die qualifikations spezifischen Arbeitslosenquoten der Frauen in der Regel höher als die der Männer, jetzt gleichen sie sich immer mehr an. Bei den westdeutschen Frauen mit einer abgeschlossenen beruflichen Qualifikation lag die Quote 2013 mit 4,0 Prozent sogar unter derjenigen der Männer (4,2%). Bei Personen ohne beruflichen Abschluss kommt der schulischen Bildung eine nicht zu vernachlässigende Bedeutung zu. Auch hier zeigt sich: Eine höhere schulische Bildung verbessert die Chancen am Arbeitsmarkt. Die Revision der Daten auf Basis des Zensus 2011 führte dazu, dass die Arbeitslosenquote insbesondere bei Personen ohne formale berufliche Qualifikation in Ostdeutschland deutlich höher ausfiel als vorher. Das Arbeitsangebot in diesem Segment, also die Zahl der gering qualifizierten und damit niedrig entlohnten Arbeitskräfte, lässt sich vor allem durch Bildungsinvestitionen reduzieren. Erschwerend kommt hinzu, dass erworbenes Wissen heute rascher als früher veraltet, der Strukturwandel erfordert eine hohe Anpassungsfähigkeit der Arbeitnehmer. Dabei erleichtert eine Hochschulausbildung die berufliche Neuausrichtung. Im Durchschnitt der westlichen Industriestaaten (OECD-Länder) begannen im Jahr 2011 rund 48 Prozent eines Jahrganges ein Hochschulstudium, in Deutschland waren es 46 Prozent (OECD 2014). Der früher vorhandene hohe Abstand zu den OECD-Staaten wurde damit in den letzten Jahren deutlich verringert