Mit den voranschreitenden Möglichkeiten der Digitalisierung setzen Unternehmen intern zunehmend plattformbasierte Arbeit als alternatives Prinzip zur Arbeitsorganisation ein. Hierbei werden sowohl unternehmensinterne als auch bei Bedarf unternehmensexterne Arbeitende im Leistungserstellungsprozess über spezielle IT-Plattformen involviert. Diese neue Form der Arbeitsorganisation nennt sich interne Crowd Work. Die interne Belegschaft wird dabei als interne Crowd bezeichnet und agiert als ein Pool an Wissensträgern, auf die flexibel zugegriffen wird. Die Praxis zeigt bereits sehr deutlich, dass interne Crowd Work in nahezu allen wertschöpfenden Bereichen eines Unternehmens angewendet wird. Auch wenn sich durch dieses Arbeitsmodell vielerlei Vorteile für Unternehmen ergeben (z.B. erhöhte Flexibilität), müssen auch die gravierenden Auswirkungen auf die internen Belegschaften berücksichtigt werden. Interne Crowd Work führt dazu, dass interne und externe Arbeitsprozesse und -strukturen verschwimmen, wodurch sich insbesondere die Arbeitsbedingungen für die Belegschaft ändern. Diese Auswirkungen sind bislang unerforscht. Das Erleben von interner Crowd Work aus Sicht der betroffenen Mitarbeiter/ innen stand daher im Fokus des zugrunde liegenden Projektvorhabens Die interne Crowd. Das Ziel des Projektes bestand darin, wissenschaftliche Analysen zu interner Crowd Work im Unternehmenskontext durchzuführen, um Handlungsspielräume für die Akteur/innen in der internen Crowd aufzeigen zu können. Insbesondere der Analyse bestehender Crowd-Work-Formen und des Erlebens von Arbeit aus Sicht der einzelnen internen Crowd-Worker/innen kam hierbei eine zentrale Bedeutung zu. Im Verlauf einer voranschreitenden Erosion von Unternehmensgrenzen sowie der Internationalisierung von Arbeit wurden zudem die Ausgestaltung der Arbeitsorganisation interner Crowd Work sowie die Auswirkungen interner Crowd Work auf die individuelle Selbstbestimmung der Mitarbeiter/innen betrachtet.