Engagement von Unternehmen bei der Integration von Flüchtlingen

Engagement von Unternehmen bei der Integration von Flüchtlingen

Diese Studie untersucht das Engagement von Unternehmen bei der Integration von Flüchtlingen

durch das Angebot von Praktika, Ausbildungsstellen sowieregulärer Beschäftigung.

Dabei stehen die Erfahrungender Unternehmen und die damit verbundenen Hemmnisse und positiven Anreize im Fokus.

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Engagement von Unternehmen bei der Integration von Flüchtlingen Erfahrungen, Hemmnisse und Anreize Integration von Flüchtlingen in Unternehmen Erfahrungen mit der Beschäftigung von Flüchtlingen Hemmnisse bei der Einstellung und Beschäftigung von Flüchtlingen Anreize für die Einstellung von Flüchtlingen Die vorliegende KOFA-Studie untersucht das Engagement von Unternehmen bei der Integration von Flüchtlingen durch das Angebot von Praktika, Ausbildungsstellen sowie regulärer Beschäftigung. Dabei stehen die Erfahrungen der Unternehmen und die damit verbundenen Hemmnisse und positiven Anreize im Fokus. Sie zeigen interessierten Unternehmen auf, wo Stolpersteine bei der Qualifizierung und Beschäftigung von Flüchtlingen liegen, welche Unterstützungsangebote für sie besonders hilfreich sein können und wie sie die Integration von Geflüchteten möglichst erfolgreich gestalten können. Inzwischen ist das entsprechende Engagement von Unternehmen stark gestiegen, was das Voneinanderlernen deutlich erleichtert: Fast ein Viertel aller Unternehmen beschäftigt derzeit Geflüchtete oder hat es in den letzten drei Jahren getan in Form von Praktikum, Ausbildung oder regulärer Beschäftigung. Im Handwerk sind es sogar ein Drittel aller Unternehmen, die sich in den letzten drei Jahren engagiert haben. Am häufigsten beschäftigen Unternehmen Geflüchtete im Rahmen eines Praktikums (17 Prozent). Jedes zehnte Unternehmen beschäftigt Flüchtlinge im Rahmen einer regulären Beschäftigung (10,2 Prozent). Am seltensten befinden sich Geflüchtete in einer betrieblichen Ausbildung (7,2 Prozent), was aber auch wenig verwundert, da diese Gruppe der Auszubildenden deutlich kleiner ist als diejenige aller Beschäftigten. Damit sind inzwischen bereits über 400.000 Unternehmen in Deutschland in den letzten drei Jahren aktiv engagiert bei der Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt über betriebliche Qualifizierung und Beschäftigung. Bei diesem Engagement scheinen Erfahrungen mit internationalen Belegschaften sehr zu helfen. Denn Unternehmen, die Mitarbeiter mit Migrationshintergrund beschäftigen, haben fast zehn Mal häufiger Geflüchtete eingestellt als Unternehmen, die keine Mitarbeiter mit Migrationshintergrund eingestellt haben (42,1 Prozent zu 4,5 Prozent). Die Unternehmen wollen ihr Engagement künftig noch ausbauen: Von den Unternehmen, die bereits Geflüchtete beschäftigt haben, planen zwei von drei, weitere Geflüchtete einzustellen. Von den Unternehmen ohne Erfahrungen will immerhin jedes vierte Flüchtlingen Angebote zur Qualifizierung oder Beschäftigung machen. Unternehmen, die bereits Geflüchtete beschäftigt haben, planen damit mehr als doppelt so häufig, weitere Geflüchtete einzustellen als Unternehmen ohne Erfahrungen (65,8 Prozent zu 24,8 Prozent). Praktika stellen bislang den wichtigsten Einstiegsweg für Flüchtlinge in den deutschen Arbeitsmarkt dar. Dies ist angesichts der häufig noch fehlenden Qualifikationen und beruflichen Kompetenzen auch wenig überraschend. So sehen mit fast sechs von zehn Unternehmen die meisten künftige Einsatzmöglichkeiten im Rahmen eines Praktikums (58,8 Prozent). Etwa die Hälfte sieht Möglichkeiten im Rahmen einer regulären Beschäftigung (52,8 Prozent) und vier von zehn Unternehmen sehen Einsatzmöglichkeiten sogar im Rahmen einer betrieblichen Ausbildung (41,8 Prozent). Als größtes Hemmnis sehen Unternehmen nach wie vor mangelnde Deutschkenntnisse, dies wurde von 85,9 Prozent genannt. Es folgen fachliche Hemmnisse, die von knapp zwei Dritteln der Unternehmen angeführt werden: mangelnde berufliche Fachkennnisse (65,3 Prozent) und mangelnde Transparenz der im Ausland erworbenen Qualifikationen (63,6 Prozent). Externe Faktoren stellen den dritten wichtigen Faktor bei den Hemmnissen dar: Unternehmen bemängeln vor allem den hohen bürokratischen Aufwand (62,5 Prozent) sowie fehlende Informationen über Förderangebote (61,2 Prozent). Bei den Anreizen, die Unternehmen bei Einstellung von Flüchtlingen unterstützen, steht analog zu den identifizierten Hemmnissen das Thema Sprachförderung an erster Stelle. Viele der genannten Bedarfe finden sich inzwischen in bestehenden Förderprogrammen wieder, sind aber noch nicht hinreichend bekannt. Daher würden hier mehr externe Ansprechpartner und Kümmerer helfen, die für Unternehmen gebündelt Informationen und Hilfen bereitstellen, wie dies etwa die Willkommenslotsen tun. Viele vorhandene Unterstützungsangebote und deren konkrete Leistungen im Kontext der Flüchtlingsintegration sind der Mehrheit der Unternehmen noch nicht bekannt. Am sichtbarsten ist aus Unternehmenssicht ehrenamtliches Engagement zur Unterstützung von Flüchtlingen im eigenen Umfeld (59,2 Prozent). An zweiter Stelle stehen der Arbeitgeberservice der Arbeitsagenturen und Jobcenter sowie der Eingliederungszuschuss - Angebote, die bei gut der Hälfte der befragten Unternehmen bekannt sind. Bei der Nutzung von Förderangeboten zur Integr

ation steht der gemeinsame Arbeitgeberservice der Arbeitsagenturen und Jobcenter im Vordergrund, den 39,1 Prozent der Unternehmen in Anspruch nehmen. Die Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer ist zwar bekannter, wird aber nur von 32,5 Prozent genutzt, wahrscheinlich weil diese nicht flächendeckend verfügbar ist. Gut ein Viertel der Unternehmen nutzt die berufsbezogene Deutschförderung (26,2 Prozent) und jedes fünfte Unternehmen den Eingliederungszuschuss (21,4 Prozent). Maßnahmen zur Nachqualifizierung, wie die Einstiegsqualifizierung (17,8 Prozent) und ausbildungsbegleitende Hilfen (16,3 Prozent), werden deutlich weniger genutzt, sind aber auch nur für diejenigen Unternehmen relevant, die sich in Berufsvorbereitung und Ausbildung engagieren. Drei Viertel aller befragten Unternehmen geben an, dass passende Unterstützungsangebote ihre Einstellungsbereitschaft erhöhen würden. Positiv ist daher, dass viele vorhandene Unterstützungsangebote dem Bedarf der Unternehmen, die sie nutzen, bereits gut entsprechen. Insgesamt könnte neben einer regelmäßigen Überprüfung der Passgenauigkeit der Angebote vor allem ein höherer Bekanntheitsgrad der vorhandenen Unterstützungsmaßnahmen mehr Unternehmen dazu motivieren, sich aktiv bei der Integration von Geflüchteten zu engagieren. In den Jahren 2015 und 2016 kamen mehr als 1,2 Millionen Geflüchtete nach Deutschland. Viele von ihnen werden voraussichtlich langfristig in Deutschland bleiben. Die erfolgreiche Integration in den Alltag sowie den Arbeitsmarkt ist eine große humanitäre Aufgabe, die die Gesellschaft als Ganzes bewältigen muss. Unternehmen insgesamt, aber insbesondere auch der großen Zahl an kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Die Integration in eine Beschäftigung - sei es über ein Praktikum, eine Ausbildung oder den Direkteinstieg - ist ein wichtiger Schritt für Flüchtlinge in Richtung Teilhabe an der Gesellschaft. Dabei gilt: Unternehmen können und müssen diese Aufgabe nicht alleine meistern. Es gibt viele Angebote für Unternehmen, die sie bei der Integration von Flüchtlingen unterstützen, wie beispielsweise den Arbeitgeberservice der Bundesagentur für Arbeit. Zudem wurden Programme geschaffen, die gezielt auf die Integration von Flüchtlingen in Unternehmen zugeschnitten sind. Die vorliegende Studie beschreibt auf Basis einer repräsentativen Unternehmensumfrage das derzeitige Engagement von Unternehmen in der Flüchtlingsintegration. Darüber hinaus werden Erfahrungen dargelegt sowie Hemmnisse und Anreize zur Integration von Flüchtlingen identifiziert. Basierend auf diesen Ergebnissen wird in einem zweiten Schritt untersucht, inwieweit das bestehende Informations- und Unterstützungsangebot bei Unternehmen bekannt ist, inwieweit es ihren Bedarfen entspricht und inwieweit Unterstützungsleistungen die Bereitschaft von Unternehmen, Geflüchtete zu beschäftigen und zu qualifizieren, steigern können. Deutschland mit mindestens einem Beschäftigten richtet, unabhängig davon, ob das jeweilige Unternehmen bereits eigene Erfahrungen mit Flüchtlingen gesammelt hat. Die Unternehmen sind nach dem Zufallsprinzip in einer nach Mitarbeiterzahl und Branchen geschichteten Stichprobe aus der Unternehmensdatenbank der IW Consult gezogen worden. Neben diesen neuen Kontakten aus der Unternehmensdatenbank wurden die kompetenten Ansprechpartner, die bereits zuvor am IW-Personalpanel teilgenommen haben, für die aktuelle Befragung telefonisch kontaktiert. Innerhalb des Unternehmens richtete sich die Befragung an den Personalverantwortlichen (z.B. Personalleiter oder Geschäftsführer). Rund 58 Prozent der Teilnehmer sind Personalverantwortliche aus Unternehmen, die zuvor bereits am IW-Personalpanel teilgenommen haben. Die Tabelle 2-1 gibt einen Überblick über den Umfang und die Struktur der Stichprobe. Die Befragung schließt Unternehmen der Industrie (inklusive Bauwirtschaft) und aller Dienstleistungsbranchen ein, die mindestens einen Mitarbeiter beschäftigen. Anreize für die Einstellung von Flüchtlingen Willkommenslotsen (bundesweit) und andere regionale Berater Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Überbetriebliche Berufsbildungsstätten der Handwerksorganisationen oder ihrer Kooperationspartner Unterstützungsangebote für Flüchtlinge je nach Bedarf Sprachförderung Fachliche Nachhilfe Sozialpädagogische Betreuung Integration in die Berufswelt (z.B. Bewerbertraining) Integration in den Alltag (z.B. Umgang mit Behörden) Finanzielle Unterstützung Kontaktaufnahme zu Geflüchteten Finanzielle Unterstützung Unterstützung bei administrativen und organisatorischen Aufgaben Individueller Zeitrahmen Perspektiven für Flüchtlinge (PerF) (Zeit im Betrieb: 6 Wochen) WeGebAU (Dauer: entsprechend der Dauer der beruflichen Weiterbildung) Eingliederungszuschuss (Dauer: bis zu 12 Monate) Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung (MAG) Übergang in Beschäftigung/Beschäftigung

Arbeitgeberservice (AG-S) der Agenturen für Arbeit und Jobcenter Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) Assistierte Ausbildung (AsA) - Phase II Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) ESF-BAMF-Programm ''Berufsbezogene Deutschförderung''/ Bundesprogramm ''Berufsbezogene Deutschsprachförderung'' (Voll- oder Teilzeit) Einstiegsqualifizierung Plus (EQ und abH) Einstiegsqualifizierung (EQ) Berufsorientierung für Flüchtlinge (BOF) Perspektiven für junge Flüchtlinge (PerjuF) Assistierte Ausbildung (AsA) - Phase I Perspektiven für junge Flüchtlinge im Handwerk (PerjuF-H) Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB) Ausbildungsvorbereitung/Berufsorientierung 3 bis 12 Monate Maßnahmenkette zur Integration von Flüchtlingen

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