Elemente eines Variablen Vergütungssystems Checkliste: Externe Einflüsse Checkliste: Externe Einflüsse, Sondereinflüsse, Umwelteinflüsse Wie sollen externe Einflüsse behandelt werden? Wenn Sie ein Variables Vergütungssystem entwerfen, werden Sie auch bedenken und gegebenenfalls schriftlich bzw. vertraglich niederlegen wollen, wie zu verfahren ist, wenn nicht alles idealtypisch verläuft. Hiermit verschaffen Sie beiden Seiten Sicherheit und sorgen dafür, dass nicht innerhalb der laufenden Prämien-Periode Einzelfallentscheidungen getroffen und verhandelt werden müssen. Externe Einflüsse, die auf den Erfolg der Arbeit des Adressaten wirken, sind das am häufigsten genannte Argument schon gegen die Einführung einer variablen Vergütung. Welche Variable Vergütung soll beispielsweise ein Verkäufer erhalten, der zwar unter seiner anvisierten Zielhöhe bleibt, aber dennoch weit über dem Marktdurchschnitt liegt? Welche Prämie erhält ein Mitarbeiter der Fertigung, wenn die Maschine nicht funktioniert oder keine Aufträge vorliegen? Oftmals scheitern Einführungen an mangelnden Antworten auf diese Fragen. Daneben kennzeichnet der Wunsch der Adressaten nach einer Leistungsmessgröße nahezu jede Zielfestlegung. Leistung bildet den Grad der Anstrengungen (Input) bei Tätigkeiten bzw. die Effizienz der Verrichtung ab. Jedoch stellt eine Leistungsmessgröße in der Regel keinen Wert an sich dar und wirft damit Probleme bei der Zuordnung der Höhe des Bonus zu der jeweiligen Zielhöhe auf. Eine Erfolgsmessgröße gibt hingegen das Ergebnis (Output) bzw. die Effektivität des Arbeitseinsatzes für die definierte Ziel-Richtung wieder. Da interne und externe Einflüsse auf das Resultat einwirken, ist die Akzeptanz der Adressaten geringer - dafür besteht für das Unternehmen die Sicherheit der Bezahlbarkeit. In der Praxis werden von den Adressaten oder den Organen der Mitbestimmung insbesondere die negativen externen Einflüsse thematisiert, sofern Erfolgsmessgrößen vereinbart wurden, um mit dem Hinweis auf die erbrachte Leistung und die (nicht erfolgreichen) Anstrengungen Zielabwärtskorrekturen einzufordern. Externe, vom Mitarbeiter nicht beeinflussbare Einflüsse sollen zur Herstellung von Gerechtigkeit herausgerechnet werden: ''Herr X konnte doch nichts dafür, dass.'' Eine Grenze zu ziehen ist indes äußerst schwierig. Bitte beachten Sie im Vorfeld für die Formulierung von Regelungen für denkbare Fälle (mittlere Spalte der folgenden Tabelle): 1. Die Stärke der Wirkung ist möglicherweise ein entscheidendes Kriterium dafür, ob die Zielhöhe zu korrigieren ist. 2. Daneben ist zu prüfen, ob der externe Einfluss nicht vorhersehbar ist. Ansonsten könnte festgelegt werden, dass diese Fälle bei der Zielvereinbarung zu berücksichtigen sind. 3. Ein weiteres entscheidendes Kriterium ist, ob der Adressat die Chance hat, die Wirkungen des externen Einflusses durch aktives Handeln zu mildern oder sogar zu positivieren. Herr X konnte nichts dafür, dass. - aber vielleicht hätte er etwas dagegen tun können. Berücksichtigen Sie auch positive Einflüsse im gleichen Maße, wie Sie negative Einflüsse berücksichtigen. In der Praxis werden positive Einflüsse nur selten thematisiert - und noch seltener genutzt, um entsprechende Zielaufwärtskorrekturen herbeizuführen. Berücksichtigen Sie bitte, ob es dem Unternehmen überhaupt möglich ist, auch im Misserfolgsfalle für jeden Mitarbeiter eine Variable Vergütung zu zahlen. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl möglicher externer Einflüsse, die zu beachten und zu regeln sein könnten. Unzweifelhaft erhält die Variable Vergütung mit jeder Regelung (rechte Spalte) zugunsten einer Zielkorrektur mehr und mehr Züge eines Fixgehaltes. Sie verliert dabei ihre Funktion als Anreizsystem zu aktivem Handeln. Zugleich verliert die Zielvereinbarung den Aspekt, sich sowohl mit den in der Zukunft liegenden Chancen als auch den möglichen Risiken intensiv zu beschäftigen. Manche Unternehmen gehen aus diesen Gründen dazu über, externe Einflüsse in gar keinem Falle herauszurechnen oder die Zielhöhe zu korrigieren. Man verweist darauf, dass sich positive und negative Effekte auf langfristiger Sicht ausgleichen. Dieses Vorgehen, im Vorfeld bekannt gegeben, schließt zumindest das Aufkommen von Diskussionen innerhalb der Prämienperiode aus. Es kann jedoch enorme Motivationsdefizite nach sich ziehen. Bitte halten Sie in der Tabelle in der rechten Spalte auch fest, ob und gegebenenfalls wie der externe Effekt bzw. wie dessen Einfluss auf das Leistungsergebnis zu ermitteln ist. Ergänzen Sie die Auswahl möglicher externer Einflüsse in der linken Spalte um weitere unternehmens- und funktionsspezifische Eventualitäten, die Sie geregelt wissen möchten. Externe Einflüsse (Auswahl) Stärke? Vorhersehbarkeit? Aktives Handeln möglich? Regelung Ausfälle von Maschinen und benötigten Geräten Störungsfreiheit der Maschinen und Geräte Mangelnde Vorarbeiten Umfangreiche Vo
rarbeiten Mangelnde Ressourcen (Energieausfall, fehlendes Material, fehlende Werkzeuge) Hohe Verfügbarkeit von Ressourcen Mangelnde Ressourcen (Energieausfall, fehlendes Material, fehlende Werkzeuge) Änderungen von Gesetzen, Verordnungen, Standards (negativ) Änderungen von Gesetzen, Verordnungen, Standards (positiv) Zunehmende Schärfe des Wettbewerbs / auftretende Wettbewerber Abnehmende Schärfe des Wettbewerbs / abtretende Wettbewerber Veränderungen der Infrastruktur (negativ) Veränderungen der Infrastruktur (positiv) Wegfall der Geschäftsgrundlage (Produkt wird vom Markt genommen, Betriebsteil geschlossen etc.)