Krisenmanagement

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Lesen Sie, wie sich unternehmerische Krisen bemerkbar machen und was man dagegen tun kann.

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GründerZeiten 13 Krisenmanagement Was tun in der Krise? Jede Unternehmerin und jeder Unternehmer macht manchmal Fehler. Zu einer Krise entwickeln sich unternehmerische Fehler allerdings erst dann, wenn man die Fehlentwicklungen nicht erkennt und korrigiert. Von einer Unternehmens krise spricht man erst, wenn das Unternehmen auf der Kippe steht: entweder noch unbemerkt, bereits absehbar oder ganz akut. Krise und Management Auch ein Orkan beginnt als laues Lüftchen, ähnlich wie Unternehmenskrisen: Sie bauen sich langsam auf. Entsprechend kann man drei Krisenphasen voneinander unterscheiden: die oftmals noch beschwerdefreie Strategiekrise, die dann häufig zur schon schmerzhaften Erfolgskrise wird und sich schließlich - bei schlechtem Krisenmanagement zur für das Unternehmen lebensbedrohlichen Liquiditätskrise entwickelt. Dass sich das Unternehmen tatsächlich in einer Krise befindet, nehmen viele Unternehmerinnen und Unternehmer oftmals erst im Stadium der Liquiditätskrise wahr. Dabei gibt es schon vorher eine Menge Warnsignale für eine krisenhafte Unternehmensentwicklung, nicht erst rückläufige Umsätze in der vorhergehenden Erfolgskrise. Erste Signale gibt es schon in der frühen Strategiekrise, auch wenn sie schwer zu erkennen sind. Welche der Krisenphasen man wie erkennt und was man dagegen tun kann, erfahren Sie in dieser Ausgabe der GründerZeiten. Insolvenz und Neustart Wenn es kriselt, vertrauen viele Unternehmer anstelle eines aktiven Krisenmanagements zu lange auf das Prinzip Hoffnung. So verlieren sie kostbare Zeit im Kampf um die Rettung des Unternehmens und den Erhalt von Arbeitsplätzen. Dazu kommt: Nicht immer ist Krisenmanagement erfolgreich. Wenn dann eine Insolvenz ins Haus steht, ist es wichtig, genau zu wissen, was zu tun ist, um den Schaden so weit wie möglich zu begrenzen und ggf. die Hürden für einen Neustart so niedrig wie möglich zu gestalten. Auch dazu finden Sie in dieser Ausgabe der GründerZeiten wichtige Informationen. Eine Strategiekrise ist schwer auszumachen. Es gibt eigentlich keine eindeutigen Frühwarnsignale. Ertragsziele wie Gewinn, Umsatz oder Absatzzahlen werden noch erreicht, auch die Liquidität ist nicht beeinträchtigt. Aus der Betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) ist diese Phase daher beispielsweise nicht erkennbar. Eine Strategiekrise bedroht das Unternehmen nicht unmittelbar, aber in Zukunft. Wer in dieser frühen Phase, in der das Unternehmen kaum merklich an Schwung verliert, nicht aktiv wird, ist unweigerlich auf dem Weg in die schon kritischere Erfolgskrise. Eine Strategiekrise wird durch das Unternehmen selbst verursacht: und zwar durch Veränderungsstau. Typische Gründe sind, dass sich der Markt und das Konsumverhalten der Kund schaft wandeln oder die Unternehmensleitung einen technologischen Fortschritt verpasst hat und auf diese Veränderungen nicht oder nicht rechtzeitig reagiert. Signale für eine Strategiekrise Eine Erfolgskrise ist schon deutlich zu erkennen. Kein Unternehmen, das eine regelmäßige Betriebswirtschaftliche Auswertung macht (oder vom Steuerberater machen lässt), kann die Gewitterwolken übersehen, die aufziehen: Die gesteckten Ergebnisziele werden immer wieder verfehlt, die Zahl der Aufträge geht zurück, Umsätze und Gewinne sinken, die Kosten sind erdrückend. Die bedrohliche Lage bleibt übrigens auch meist den Mitarbeitern nicht lange verborgen: Betriebsklima und Arbeitsmotivation leiden darunter. Häufig werden von der Unternehmensleitung die negativen Entwicklungen als vorübergehendes Phänomen gesehen, sodass sie am Kurs des Unternehmens weiter festhält. Werden notwendige Maßnahmen gegen die Krise weiter verschleppt, wird eine erfolgreiche Überwindung der Krise immer schwieriger. Ernst wird es spätestens dann, wenn die Schulden weiter steigen und gleichzeitig kein Geld für notwendige Veränderungen mehr ausgegeben werden kann. Denn: Die strategische Neuausrichtung des Unternehmens steht in aller Regel nach wie vor an. Mit einigen kosmetischen Korrekturen zur Eindämmung der Erfolgskrise ist es selten getan. Wer sich da mit begnügt, behält den falschen Kurs mit neuem Schwung bei. Die Symptome der Erfolgskrise verschwinden für einige Zeit, kommen aber bald wieder zum Vorschein. Hinzu kommt, dass in dieser Phase Bank oder Sparkasse nicht selten zum Gespräch bitten, um zu erfahren, ob das Unternehmen offene Rechnungen noch fristgerecht bezahlen und laufende Kredite bedienen kann. Krisenbewältigung ohne die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Hausbank geht kaum. Signale für eine Erfolgskrise Sie verlieren einige Stammkunden. Sie haben deutliche Außenstände. Kundenbeschwerden häufen sich. Der Absatz geht erkennbar zurück. Unverkaufte Bestände wachsen an. Sie können zuweilen Liefertermine nicht einhalten. Die Mitarbeiter sind demotiviert. Es gibt eine deutlich erhöhte Fluktuation in der Belegschaft. Qualifizierte Mitarbeiter kündigen. Als Krisenmanagement reicht nun nicht mehr aus, etwa Prod

ukte oder Dienstleistungen weiterzuentwickeln. Vielmehr ist eine drastische Kursänderung angesagt: ein so genannter Turnaround. Dabei sind vor allem Sanierungsmaßnahmen fällig, die die Kosten senken, die betrieblichen Abläufe effektiver gestalten und die Erträge erhöhen. 1. Kosten überprüfen - Wo sind Kostenfresser? 2. Kosten senken (z.B. durch Einkaufskooperationen, Verminderung der betrieblichen Kosten wie Firmenwagen, ausgelagerte Buchhaltung im Unternehmen selbst durchführen). 3. Gemeinsam mit Mitarbeitern Mängellisten erstellen (Verluste z.B. durch Hierarchie, Bürokratie, Doppelarbeiten). 4. Straffung der Organisation: ''Keep it simple and flexible''. 5. Outsourcing von Geschäftsfeldern, die viel Aufwand und wenig Gewinn machen. 6. Aggressives Marketingkonzept entwickeln, um in den angestammten Geschäftsfeldern erfolgreich sein zu können. 7. Radikaler Preiskampf (Preise senken). 8. Konsequenter Qualitätswettbewerb (Qualität erhöhen). 9. Produkt- und Angebotspalette an die Markterwartungen anpassen. 10. Neue Produktionsverfahren einführen (effektiver, kosten günstiger). Drohende Zahlungsunfähigkeit: Liquiditätskrise Eine Liquiditätskrise ist nicht mehr zu übersehen. Viele Unternehmer erkennen diese allerdings erst in dieser fortgeschrittenen Krisenlage und wagen erst jetzt, von einer Krise zu sprechen. Dabei befinden sie sich bereits im letzten Stadium der Krisenentwicklung. Umsätze und Gewinne gehen rapide zurück, Rechnungen können nicht mehr fristgerecht bezahlt werden, Mahnungen stapeln sich, der Kontokorrentkredit ist dauerhaft ausgereizt, Bank oder Sparkasse geben keine weiteren Kredite mehr, Lieferanten liefern nur noch gegen Vorauskasse. Es hilft wenig, wenn man sich in dieser Phase mühsam ins Ziel rettet und um eine Insolvenz herumkommt. Ohne eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens (als Konsequenz aus der frühen Strategiekrise) wird es kaum gehen. Signale für eine Liquiditätskrise Sie können Rechnungen nicht mehr termingerecht bezahlen. Sie überziehen immer wieder Ihre Kontokorrent-Kreditlinie. Sie sind mit der Rückzahlung von Krediten im Rückstand. Es drohen Pfändungen wegen unbezahlter Forderungen. Controlling Insolvenzabwehr: 10 Wege aus der Liquiditätskrise Sie müssen Kurzarbeit einführen

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