Ratgeber zum Umgang mit Mobbing

Ratgeber zum Umgang mit Mobbing

Diese Broschüre gibt Informationen und Hilfestellung für Betroffene,

sie enthält aber auch Handlungsanleitungen für Betriebe,

damit Mobbing früh erkannt und wirksam bekämpft werden kann.

Publikation zeigen

Wenn Beschäftigte am Arbeitsplatz Mobbing ausgesetzt verschlingen Arbeitsausfälle durch Mobbing erhebliche sind, also gezielt und systematisch mit Intrigen, Schika - Summen, die Unternehmen und Sozialleistungsträger nen, Beleidigungen und Benachteiligungen konfrontiert belasten. Jeder und jede Einzelne, der oder die aus der werden, ist das nicht nur ein persönliches Problem für die Erwerbstätigkeit in die Arbeitslosigkeit und/oder Krank Betroffenen, sondern auch ein ernstes gesellschaftliches heit gemobbt wird, ist ein Fall zu viel. und wirtschaftliches Problem, mit dem sich sowohl die Die vorliegende Broschüre gibt Informationen und Betriebe als auch die Akteure von Sicherheit und Gesund - Hilfestellung für Betroffene, sie enthält aber auch Hand heit am Arbeitsplatz befassen müssen. Aus moralischen lungsanleitungen für Betriebe, damit Mobbing früh er und ethischen Gründen, aber auch angesichts des kannt und wirksam bekämpft werden kann. demographischen Wandels mit einem kleiner werdenden Erwerbspersonenpotenzial sowie eines sich bereits ab zeichnenden Fachkräftemangels darf es nicht sein, dass leistungsfähige und arbeitswillige Menschen aus der Arbeitswelt verdrängt werden. Darüber hinaus - und hier sind sich alle wissenschaftlichen Untersuchungen einig Vier Wände. Kein Fenster. Fünf leer geräumte Schreibtische - keine Akten, keine Bild schirme, keine Schreibutensilien, keine Bücher, gar nichts. An den Schreib tischen sitzen fünf Männer. Sie blicken starr geradeaus. Sie reden nicht, weil Redeverbot herrscht. Sie laufen nicht herum, weil das nicht erlaubt ist. Sie telefonieren nicht, weil es keine Telefone gibt. Sie sitzen einfach da. Sie waren einmal unent behrlich für ihre Firma. Heute sind sie überflüssig. Warum kündigt man ihnen nicht? Weil es in Japan undenkbar ist, einem Firmenangehörigen zu kündigen. Deshalb sitzen sie nun hier. Kaltgestellt abseits der Gemein schaft. Die Geschäftsführung wartet geduldig auf ihre Kündig ung. Einige reichen sie nach ein paar Tagen ein. Andere halten schweigend und zur Untätigkeit verdammt Monate durch. Viel länger schafft es kaum jemand - trotz asiatischer Duldsamkeit und weiterl aufen der Bezüge am Arbeitsplatz Japan ist weit weg, zumindest geografisch. Und zweifellos ist eine solche extreme Form der Miss achtung des Menschen am Arbeitsplatz für uns kaum denkbar - schließlich gibt es Arbeitsg erichte, Betriebs- und Personalräte, Gewerkschaften und - last but not least - das verbriefte Recht auf die Achtung der Menschen würde. Also alles schön und gut? Mitnichten! Auch in Deutschl and hat sich das Klima an vielen Arbeitsp lätzen merklich abgekühlt. Das jedenfalls geht aus zahlreichen ein schlägigen Befragungen und Unter suchungen der letzten Jahre hervor. Da lässt der Chef einen be stim mten Mitarbeiter vor versam melter Mann schaft immer und immer wie der strammstehen, da ver stummen regelmäßig die Gespräc he, wenn eine bestimmte Mitarbei terin die Teeküche betritt. Oder von der von Kolleginnen und Kollegen mutw illig beschäd igt oder Mitarbeiteri nnen und Mitarbeiter zum Festplatte eines bes onders flei- Selbst mord aufgefordert. Und wenn gleich solche und andere Unfreund lichkeiten nicht die Regel ßigen Mitarbeiters ver schwind en sind, die absolute Ausnahme sind sie leider schon lange nicht mehr. immer mal wieder Dateien mit Laut Mobbing-Report, einer repräsentativen Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und wichtigen A rbeitsergebnissen. Arbeits medizin, werden aktuell drei von 100 Beschäftigten am Arbeitsplatz diskreditiert, gede Schlimm genug. Aber es geht mütigt, verleum det, beleidigt, an ihrer Arbeit gehindert, seelisch zermürbt oder körperlich be noch heftiger. Da werden ver - droht - kurz: Sie werden gemobbt. Bei ca. 37 Millionen Erwerbstätigen sind das über 1 Million schimmelte Lebens mittel in Personen. Rechnet man die Mobbingopfer der Vergangenheit hinzu, ergibt sich eine gesamte fremden Schreibtischschubladen Betroffenheitsquote von ca. 11% aller Beschäftigten. Oder anders aus gedrückt: Jede neunte Per endgelagert, da werden Autos son im erwerbsfähigen Alter ist schon min destens einmal im Laufe des Erwerbs lebens gemobbt worden. Das bleibt nicht ohne Folgen. Mobbing hat nicht nur für die Betroffenen weit reichend e gesundheitliche, private und berufl iche Konsequenzen, sondern auch für die Unternehmen, in denen gemobbt wird. Denn wenn Kollegen und Kolleginnen sich mehr mit dem Austausch von Gehässigk eiten als mit ihren Aufgaben beschäftigten, wenn Vorgesetzte sich weniger um das Wohl der Firma und mehr um die Schikanie rung ihrer Mitarbeiter kümmern, drückt das nicht nur die Stimmung, sondern auch das Betriebs ergebnis. So schätzt der Deutsche Gewerkschaftsbund den mobbingbedingten volkswirtschaftlichen Schaden auf 15 bis 25 Milliarden Euro - jedes Jahr. Grund genug, etwas gegen Mobbing zu tun. Denn obgleich Mobbing für viele zum Schicksal wird, schicksalhaft ist es nicht. Mob

bing ist kein Kavaliersdelikt! Davon soll im Folgenden nicht die Rede sein. Die Rede Arbeit ist nicht nur die reine Freude. Wo klappt schon ist vielmehr von einem Phänomen, das seit einigen immer alles? Wer hat bei der Arbeit allein mit lauter Jahren viele Betriebe heimsucht, sich in den Medien netten Men schen zu tun? Wer regt sich nicht von Zeit zu breiter Auf merksam keit erfreut, und nicht zuletzt viele Zeit über die da oben auf? Und welcher Chef oder auch Hunderttau send Mens chen um ihre Lebensfreude und Chefin vergreift sich nicht ab und an im Ton, übt unge - Gesundheit und oft genug auch um ihren Arbeitsplatz rechte Kritik oder geht mit Lob und Anerkennung äußerst bringt. Die Rede ist von Mobbing, also dem syste mati sparsam um? Ebenso sind Meinungs verschiedenheiten schen Fertigmachen des Schreibtisch gegenübers, einer mit Kolleginnen und Kolle gen über die Lösung eines unterstellten Mitarbeiterin oder einfach eines Kollegen, Problems etwas völlig Normales im Berufsleben. Wie mit dem man selbst wenig zu tun hat, der aber von sonst sollte auch die beste Lösung ge funden werden, anderen zum Sünden bock ausgeguckt wurde. wenn nicht im kritischen und konstruktiven Dialog mit - Dabei ist Mobbing weder ein Kavaliersdelikt noch einander? Und selbst der norma le Büroklatsch - so unbe abs ichtigt und schon gar nicht harmlos. Mobbing nervend er auch sein kann - hat seine soziale Funktion im bedeutet vielmehr, dass jemand am Arbeitsplatz syste Büroeinerlei und ist nur allzu menschlich matisch und über einen längeren Zeitraum schikaniert, drangsaliert, benachteiligt und ausgegrenzt wird

Info an Freunde und Bekannte

Gefällt Ihnen diese Publikation? Möchten Sie Freunde und Bekannte über diese Publikation informieren?

Bitte empfehlen bzw. teilen Sie diese Seite bei Facebook, X, LinkedIn und/oder XING.

Für einen entsprechenden Hinweis auf dem elektronischen Weg nutzen Sie bitte die Weiterempfehlung per E-Mail.

Weitere Publikationen zeigen

Info zum ServiceImpressumAGBDatenschutzRechtshinweiseJobadu.de in den sozialen NetzwerkenServiceportal für Arbeitgeber