Vom richtigen Umgang mit Stress Stress im Unternehmen Quick-Check: Ist Stress bei uns ein ernst zu nehmendes Thema? Maßnahmen zur Förderung der betrieblichen Präventionskultur Stressmanagement jeder kann das passende Konzept finden Stress am Arbeitsplatz wird mittlerweile als alltägliches Phänomen wahrgenommen. In der modernen Arbeitswelt verändern sich die Anforderungen an Unternehmen und Beschäftigte. Das erfordert neue Wege der Arbeitsorganisation und der Kompetenzentwicklung. Stressmanagement setzt deshalb bei der Organisation sowie bei den Kompetenzen von Führungskräften und Beschäftigten an. Jedes Unternehmen sollte das für sich passende Konzept für betriebliches Stressmanagement finden. Einleitend geben wir einen Überblick über die Zusammenhänge von bestehenden Anforderungen, möglichen Stressfolgen und Ressourcen im Unternehmen. Mit dem Quick-Check haben Sie zur ersten Orientierung die Möglichkeit, die momentane Situation in Ihrem Unternehmen einzuschätzen. Außerdem erhalten Sie einen Überblick über Fragen der Analyse, über Maßnahmen des betrieblichen Stressmanagements sowie über aktuelle Erkenntnisse zur Wirksamkeit der unterschiedlichen Maßnahmen. Im Rahmen unserer Beratung lernen wir in Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchenzugehörigkeit vielfältige Ansätze des betrieblichen Stressmanagements kennen. In fünf Interviews haben uns Beschäftigte aus der Praxis ihre Erkenntnisse und Erfahrungen weitergegeben. Sicher sind auch für Sie neue Impulse dabei. Die Angebote der VBG, die wir im letzten Kapitel vorstellen, werden Ihnen die praktische Umsetzung Ihres Stressmanagements erleichtern. Als bedeutendsten Auslöser für Stress benennen Beschäftigte in Studien der letzten Jahre die wahrgenommene Erhöhung der Arbeitsintensität. Diese wird insbesondere mit einem hohen Arbeitstempo, Termin- und Zeitdruck in Verbindung gebracht. Eine Untersuchung der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen ermittelt einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Arbeitsintensität einerseits und angegebenen Gesundheitsproblemen und unfallbedingten Fehlzeiten andererseits. Die meisten Beschäftigten wünschen sich eine anspruchsvolle, abwechslungsreiche Tätigkeit mit eigenem Gestaltungsspielraum. Ein Mehr an Vielfalt und Verantwortung bei der Arbeit wird meist als anregend und bereichernd erlebt. Herausforderungen bei der Arbeit können dementsprechend motivierend, anregend und lernförderlich sein. Kurzzeitige Ungleichgewichte, wie zum Beispiel das Gefühl der Überforderung oder des Zeitdrucks, müssen weder ungesund noch nachteilig sein. Die negativen Folgen zeigen sich unter Umständen erst bei dauerhafter Ungleichgewichtung zwischen Anforderungen und Bewältigungsmöglichkeiten. In der Arbeitswelt nimmt die Diskussion über Stress einen breiten Raum ein. Für die Unternehmen hat das Thema große Bedeutung, weil sie ein Interesse daran haben, negative Auswirkungen von Stress auf die Gesundheit ihrer Beschäftigten und die Arbeitsabläufe zu vermeiden beziehungsweise gering zu halten. Beschäftigte suchen verstärkt nach Bewältigungsansätzen, um die Balance zwischen beruflichen Anforderungen, Leistungsfähigkeit und Gesundheit zu erhalten. Mögliche Folgen von Stress für Beschäftigte und Unternehmen Sind bestimmte Anforderungen oder Stressauslöser für unmittelbar Betroffene nicht in den Griff zu bekommen, kann es zu Beeinträchtigungen von Gesundheit und Leistungsfähigkeit und somit auch zu Störungen der betrieblichen Abläufe kommen. Beispiele für kurzfristige Stressfolgen, die sich im Verhalten und Erleben zeigen können, sind Nervosität, Gereiztheit, Angst, Schlafstörungen oder kritisches Gesundheitsverhalten wie zum Beispiel Alkohol- und Nikotinmissbrauch. Sind Menschen mittel- und langfristig - über Wochen, Monate oder Jahre - mit Arbeitsanforderungen konfrontiert, die sie überlasten oder überfordern, kann ein chronischer Stresszustand entstehen. Das Erleben von Stress kann dann nachgewiesenermaßen zu negativen Folgen wie Herz-Kreislauf-Problemen, Suchterkrankungen oder Depressionen führen. Hohe Anforderungen meistern Auch bei optimaler Arbeitsgestaltung sind bestimmte Stressauslöser nicht vermeidbar. Denken wir zum Beispiel an saisonale Spitzenphasen oder schwierige Kundenkontakte im Dienstleistungsbereich. Daher sollte der Fokus beim Stressmanagement nicht nur auf der Veränderung von Anforderungen beziehungsweise der Vermeidung von Stressauslösern liegen, sondern auch auf der Erhaltung und Erweiterung der sogenannten Ressourcen. Die Bedeutung von Ressourcen Im Stressverständnis sind Ressourcen unsere Energiepolster, die wie Puffer wirken. Rückhalt im Kollegenkreis, vertrauensvolle faire Vorgesetzte oder Anerkennung für geleistete Arbeit sind Beispiele für organisatorische oder externe Ressourcen