Zeit- und ortsflexibles Arbeiten in Betrieben Sammlung betrieblicher Gestaltungsbeispiele Westaflex GmbH Mehr Familienfreundlichkeit in KMU: Homeoffice, differenzierte Arbeitszeitmodelle und Schichteinteilung per Smartphone und Tablet Evonik Industries AG E-Mail-Bremse zur besseren Work-Life-Balance BMW Group Die ganzheitliche Lösung: Flexibel arbeiten, bewusst abschalten BerlinerStrategen GmbH Eigenverantwortliches Arbeiten in einem kleinen Unternehmen: Flexibel zusammenarbeiten in der Cloud IBM Deutschland GmbH e-place: Gesundheitsschutz von ständig mobil arbeitenden Beschäftigten im Außendienst JUNGMUT Communication GmbH Flexibler und mobiler trotz Kernarbeitszeit Deutsche Telekom AG Initiative Flexible Working: Nachhaltige Etablierung einer Ergebniskultur, Führungskräfte als Botschafter für flexibles Arbeiten Daimler AG Was zählt für die Beschäftigten? Neugestaltung einer Betriebsvereinbarung zu mobilem Arbeiten Malermeister Markus Massmann Papierloses Büro und Smartphone-App im Handwerksbetrieb Robert Bosch GmbH Vier-Säulen-Konzept für mobile Arbeit: Ergebniskultur statt Präsenzpflicht T.CON GmbH und Co. KG Entwicklung einer Unternehmenskultur für freie und selbstbestimmte Arbeitsorganisation MLP Finanzdienstleistungen AG Bessere Work-Life-Balance durch flexible Arbeitszeit, Homeoffice und Recht auf unbezahlten Urlaub K.lab educmedia GmbH Gelebte Innovation: Mobile Arbeit im Start-up IT-Gipfel-Plattform Digitale Arbeitswelt Atos Deutschland Weniger E-Mails und neue Formen der digitalen Zusammenarbeit SAP SE Flexibles Arbeiten und ein Wandel der Arbeitskultur Allianz Hauptverwaltungen Viel genutzt - mobiles Arbeiten im Innendienst Telefonica Germany GmbH und Co. OHG / E-Plus Mobilfunk GmbH Mehr Autonomie für die Beschäftigten durch Open-Space-Büros und Arbeiten von unterwegs Ford Werke GmbH Mobilzeit - Pilotprojekt zur Vorbereitung einer Betriebs vereinbarung zu mobiler Arbeit T-Systems International GmbH Gute digitale Arbeit möglich machen Nürnberger Versicherungsgruppe AG Pilotprojekt zur Einführung mobiler Arbeit 87 OTTO GmbH und Co. KG Vom Homeoffice zum Flexoffice BI Business Intelligence GmbH Mehr Arbeitszufriedenheit durch weitgehende Lockerung der Präsenzpflicht Fujitsu Technology Solutions GmbH Ortsflexibles Arbeiten - mit klaren Regelungen zu Arbeitszeit und Erreichbarkeit Teilnehmende der Fokusgruppe Orts- und zeitflexibles Arbeiten Mitglieder der IT-Gipfel-Plattform Digitale Arbeitswelt Wenn Betriebe Flexibilität im globalen Wettbewerb brauchen, sind sie darauf angewiesen, dass die Beschäftigten mitziehen. Und das tun sie längst. Vielfach entwickeln Beschäftigte und ihre Interessenvertretungen mit den Arbeitgebern zusammen Lösungen, mit denen sie betrieblichen Flexibilitätsanforderungen Rechnung tragen. Umgekehrt gilt: Wenn die Beschäftigten Flexibilität brauchen, dann müssen die Betriebe mitziehen, damit auch die Beschäftigten Spielräume gewinnen. Denn im Leben der Menschen hat sich vieles verändert: Lebensentwürfe sind individueller und vielfältiger geworden. Klassische Rollenbilder sind längst aufgeweicht. Viele Männer und Frauen erwarten, dass der Arbeitgeber sie nach Kräften darin unterstützt, ein Leben zu führen, in dem Familie und andere private Interessen nicht hinter der Arbeit zurückstehen müssen. Dazu gehört auch, dass Beschäftigte stärker selbst entscheiden wollen, wann und wo sie arbeiten. Von daher hat sich eine Reihe von Unternehmen bereits auf die Beschäftigten sowie die Betriebsräte zubewegt und gemeinsam mit ihnen neue Optionen geschaffen, damit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer individueller über Arbeitszeit und Arbeitsort entscheiden können. Die digitale Technik schafft dafür neue Möglichkeiten und unterstützt die Zusammenarbeit und den Wissensfluss in orts- und zeitflexibel arbeitenden Teams. Ob diese Möglichkeiten auch im Interesse der Beschäftigten genutzt werden können, hängt indes von der konkreten Ausgestaltung der Arbeitsverhältnisse ab. Denn die Technik kann prinzipiell auch Dauererreichbarkeit, Arbeitsverdichtung und damit verbundene gesundheitliche Belastungen begünstigen. Deshalb bedarf es guter Führung und einer Arbeitsorganisation, die auch das Wohl der Beschäftigten im Blick hat. Vor allem aber bedarf es der gelebten Mitbestimmung: Gute Lösungen entstehen im Dialog und im Aushandeln fairer Kompromisse, die sowohl den Beschäftigten als auch den Betrieben Vorteile bringen. Mit dieser Sammlung wollen wir an konkreten betrieblichen Beispielen zeigen, welche Gestaltungschancen eine örtlich und zeitlich flexible Arbeitswelt bietet und wie sie in den Betrieben genutzt werden können. Wir haben die Sammlung in einer Arbeitsgruppe der Plattform Digitale Arbeitswelt erstellt und diskutiert. Bei der genannten Plattform diskutieren wir unter dem Dach des nationalen IT-Gipfels der Bundesregierung die Herausforderungen der digitalen Arbeitswelt im Kreis von Gewerkschaften, Arbeitgebern, Verbänden, Unternehm
en, Wissenschaft und Politik. Einige der daran beteiligten Unternehmen sind in dieser Publikation auch mit einem eigenen betrieblichen Fallbeispiel vertreten. Noch ist vieles offen. Wir sind auf dem Weg, aber wir sind noch nicht am Ziel. Mit der vorliegenden Sammlung von Praxisbeispielen wollen wir zeigen, wie weit Unternehmen, große und kleine, mit ihren Lösungen bereits gekommen sind und wo wir heute stehen: Wir sind über die Telearbeit hinaus vorgedrungen in eine Welt des mobilen Arbeitens, das potenziell überall und jederzeit stattfinden kann. Dafür braucht es neue Lösungen und verbindliche Abmachungen. Es braucht faire Regeln. Es braucht betriebliche Mitbestimmung. Die Beispiele in dieser Sammlung zeigen: Wo Spielräume erkannt und zugleich die Risiken durch Gestaltung reduziert werden, treten die Chancen der digitalen Arbeitswelt für die Beschäftigten und die Arbeitgeber in den Vordergrund. Wir würden uns freuen, wenn diese Beispiele anderen Unternehmen Impulse geben, sich ebenfalls auf den Weg zu machen, und wenn sie zur Diskussion, zum Nachmachen und Weiterdenken anregen. Die Arbeitsgesellschaft verändert sich rasant. Mithilfe webbasierter, vernetzter IT-Endgeräte wie Notebooks und Smartphones können Arbeitsgegenstände und Arbeitsinhalte mobil bearbeitet werden. Serviceleistungen müssen zum Teil nicht mehr vor Ort erbracht werden, auch die Produktion ändert sich. Wie genau die digitale Arbeitswelt der Zukunft aussieht, wissen wir vielfach noch nicht. Beschäftigte arbeiten aber voraussichtlich digitaler, vernetzter, flexibler - viele sind nicht mehr an einen Ort oder feste Arbeitszeiten gebunden. Durch mobiles Arbeiten gewinnen Beschäftigte potenziell an Freiheit und Selbstbestimmung. Betriebe können profitieren - durch mehr Kundennähe, größere Effizienz sowie höhere Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit. Der mögliche gesellschaftliche Nutzen liegt in einer besseren Vereinbarkeit von beruflichen und anderweitigen Aufgaben (Erziehung, Pflege, bürgerschaftliches Engagement). Mobiles Arbeiten findet in unterschiedlichen Formen statt: Mal ist es eine Option, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach eigener Präferenz gelegentlich oder regelmäßig nutzen, wie z.B. das Homeoffice. In anderen Formen (Arbeit im Außendienst, unterwegs, bei Kunden) folgt mobiles Arbeiten oft Anforderungen des Betriebs oder der Kunden. Dabei gibt es in der betrieblichen Praxis häufig Gestaltungsspielräume. Wenn diese ausgeschöpft werden, können zugleich Chancen genutzt, Risiken für Beschäftigte und Betriebe (z.B. im Hinblick auf Daten- und Gesundheitsschutz) gemindert und betriebliche Bedürfnisse berücksichtigt werden. Dabei werden auch Fragen der Arbeitsintensität und der erforderlichen und geleisteten Arbeitszeit, der Erreichbarkeit und der angewandten Systeme der Zielvereinbarung sowie des Zusammenhalts und der Kommunikation in hochmobil arbeitenden Teams diskutiert und geeignete Lösungen für möglichst alle Beteiligten erprobt. Diese Sammlung von Praxisbeispielen soll zeigen, welche Gestaltungsansätze mit flexiblen Arbeitsmodellen es bereits gibt und wie Lösungen aussehen können. Einige Unternehmen haben Regelungen bzw. Betriebsvereinbarungen zur mobilen Arbeit abgeschlossen. Diese sind sehr unterschiedlich und betreffen in der Regel die klassischen arbeitspolitischen Bereiche: die technologische Ausstattung, die Regelung der Arbeitszeit, den Arbeits- und Gesundheitsschutz, die Erfassung der geleisteten Arbeitszeit und die Datensicherheit. Eine Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch wenn sie nicht in jedem Fall rechtlich verpflichtend ist, erhöht die Chance, dass die erarbeiteten Regelungen in der betrieblichen Praxis auch greifen und ein Ausgleich der Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit den betrieblichen Belangen erfolgen kann. Dies geschieht dort, wo es Betriebsräte/Personalräte gibt, im Rahmen der Betriebsverfassung. Darüber hinaus führen einzelne Unternehmen oder betriebliche Interessenvertretungen zusätzlich Mitarbeiterbefragungen durch oder beteiligen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf andere Weise, um anschließend herauszuarbeiten, was sich betrieblich umsetzen lässt: Mit solchen Befragungen können jedoch Aufwände verbunden sein, die nicht jedes Unternehmen erbringen kann. Entscheidend ist: Wie können Anliegen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfüllt und die betrieblichen Belange berücksichtigt werden? Wie können Beschäftigte und Unternehmen gleichermaßen profitieren? Wie sieht die konkrete Umsetzung aus? Wie gestalten Unternehmen mit ihren Beschäftigten orts- und zeitflexible Arbeit? Welche Angebote bieten sie und wie werden die Angebote angenommen? Diese Fragen sind gerade auch für kleinere und mittlere Unternehmen von hoher Bedeutung. Auch sie haben die Möglichkeit, mit guten Angeboten ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen. Nicht immer jedoch ist bei den Akteuren vor Ort ein umfassenderes W
issen vorhanden, welche Lösungen es gibt, wie sie implementiert und auf den jeweils eigenen Bedarf angepasst werden können. Die vorgestellten Fallstudien zeigen innovative Lösungen für unterschiedliche Branchen, die neue Formen der mobilen Arbeit ermöglichen - in kleineren, mittleren und großen Betrieben. Der Fokus liegt dabei auf der konkreten Umsetzung im Betrieb und den damit verfolgten Zielen und Vorteilen. Die Beispiele zeigen auf, wie solche Arbeitsmodelle eingeführt, umgesetzt und auf mehr Beschäftigte oder Betriebe ausgeweitet werden können